Partielle Milzembolisation bei Kindern mit Hypersplenismus unterschiedlicher Genese
Autor: | G. Heimann, B. Granzen, R. W. Günther, T. Wenzl, S. Müller-Weihrich, Lisa Lassay, Rolf Mertens, G. Alzen |
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Rok vydání: | 1998 |
Předmět: | |
Zdroj: | Monatsschrift Kinderheilkunde. 146:961-966 |
ISSN: | 1433-0474 0026-9298 |
DOI: | 10.1007/s001120050351 |
Popis: | Fragestellung: Die Splenektomie stellt lebenslang ein erhohtes Risiko dar, an einer Postsplenektomiesepsis zu erkranken. Das Risiko bis zu 10% ist bei Patienten, die im Alter von weniger als 5 Jahren splenektomiert wurden, besonders hoch. Als Alternative zu den chirurgischen Verfahren Splenektomie und Hemisplenektomie bei Patienten mit Hypersplenismus wird die partielle Milzembolisation vorgestellt. Methode: Bei 4 Kleinkindern im Alter von 13–84 Monaten (Median 43 Monate) mit Hyperspleniesyndrom unterschiedlicher Genese wurde eine selektive Milzembolisation erfolgreich durchgefuhrt. Die partielle Embolisation erfolgte durch eine Verabreichung von 150–250 µm grosen Ivalonpartikeln nach selektiver Katheterisierung der Milzarterienaste 2. Ordnung, wodurch ein peripherer Verschlus einzelner Milzsegmente gelang. Schmerzkrisen und infektiologische Komplikationen konnten in der Postembolisationsphase durch eine konsequente analgetische Behandlung mit einer mehrtagigen Morphindauertropfinfusion und Antibiotikagaben (Tobramycin und Ampicillin) vermieden werden. Bei einem Patienten traten unmittelbar nach der Embolisation eine kurzzeitige Ileussymptomatik und eine Fieberepisode auf. Alle Patienten konnten nach 5–10 Tagen entlassen werden. Ergebnisse: Wenige Tage nach der Embolisation stiegen Hamoglobin, Leukozyten und Thrombozyten bei allen Patienten an. Weitere Erythrozyten- bzw. Thrombozytentransfusionen waren nicht mehr erforderlich. Ein Patient mit unklarem Dysmorphiesyndrom, Gedeihstorung, nicht klassifizierbaren Immundefekt, Karnitinmangel und Verdacht auf eine Lymphohistiozytose wies in der Nachbeobachtungszeit stabile Blutwerte (Leukozyten >5×103/µl und Hamoglobin >10 g/dl) auf. Der Patient starb 26 Monate nach der Embolisation an einer therapierefraktaren Pneumonie und Sepsis mit Verbrauchskoagulopathie bei einer seit 8 Monaten bekannten Atelektase der rechten Lunge. Die ubrigen 3 Patienten befinden sich in einem guten Allgemeinzustand mit einer mittleren Beobachtungszeit von 32 Monaten. Schwere Infektionen wurden nicht mehr beobachtet. Ein erneutes Hyperspleniesyndrom wurde bisher bei keinem Patienten beobachtet. Schlusfolgerung: Eine partielle Milzembolisation stellt beim dauerhaft transfusionspflichtigen Hyperspleniesyndrom im Kindesalter eine risikoarme, unter konsequenter Analgesie wenig schmerzhafte Alternative zur Hemi- bzw. Splenektomie dar. |
Databáze: | OpenAIRE |
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