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Im Zeitraum vom 1. 1. 1990 bis 31. 12. 1996 wurde unmittelbar nach jeder Schilddrusenoperation noch auf dem Operationstisch eine Stimmbandkontrolle mit einem flexiblen Bronchoskop durchgefuhrt. Bestand eine eindeutige Stimmbandlahmung, wurde umgehend reinterveniert und der N. laryngeus recurrens bis zur Einmundung in den Kehlkopf dargestellt. Zeigte er sich intakt, erfolgten keine weiteren Masnahmen. War er durchtrennt, wurde eine Nervennaht vorgenommen. Diagnostizierte die HNO-Klinik 1–5 Tage postoperativ eine Paralyse, wurde dem Patienten die Revision empfohlen, auser in den Fallen, in denen die postoperative Stimmbandkontrolle eine eindeutige Beweglichkeit gezeigt hatte bzw. der Rekurrens im Rahmen einer Thyreoidektomie komplett dargestellt und als sicher intakt erkannt worden war. Bei 3492 Eingriffen bestanden 48 einseitige postoperative Stimmbandlahmungen. Bei 33 Patienten waren die lokalen Verhaltnisse des Stimmbandnerven bekannt. Vier Patienten hatten eine komplette Darstellung des Stimmbandnerven im Rahmen einer Thyreoidektomie, bei 2 Patienten wurde die Durchtrennung intraoperativ bemerkt, bei 27 erfolgte die Revision durch den Zweiteingriff. Elf Nerven waren in ihrer Kontinuitat durchtrennt (Neurotmesis), 10 wurden neurochirurgisch versorgt. Von diesen zeigten 8 nach vier bis acht Monaten das Bild einer „Autoparalyse“ (tonisiertes, straff in Medianstellung stehendes Stimmband) mit guter Stimmqualitat. Neunzehn Nerven waren intakt (Neurapraxie), 3 wiesen Zeichen der lokalen Schadigung auf (Axonotmesis). Es kam bei 20 dieser 22 Patienten (91 %) zu einer Normalisierung der Stimmbandfunktion innerhalb von 6 Monaten. Wurde unmittelbar postoperativ eine Beweglichkeit der Stimmbander beschrieben und nach Feststellung der Paralyse durch die HNO-Kontrolluntersuchung auf eine Reintervention verzichtet, kam es bei 9 von 11 Patienten zu einer Normalisierung. Vier Patienten lehnten eine Reintervention ab. Wahrend der N. laryngeus recurrens in den Jahren 1990–1991 intraoperativ nicht routinemasig dargestellt wurde, erfolgte dies 1992–1996 grundsatzlich. Die prinzipielle intraoperative Darstellung des Stimmbandnerven reduzierte die postoperative Paralyserate von 2,0 auf 1,2 %, die Zahl der operationsbedingten Nervendurchtrennungen (Neurotmesis) von 0,58 auf 0,23 %. |