Diabetes und Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes (AMNOG)
Autor: | Nadja Chernyak, Charalabos-Markos Dintsios |
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Rok vydání: | 2019 |
Předmět: | |
Zdroj: | Der Diabetologe. 15:522-533 |
ISSN: | 1860-9724 1860-9716 |
Popis: | Mit dem Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes in der gesetzlichen Krankenversicherung (AMNOG) kam es in Deutschland zu einem Paradigmenwechsel im Umgang mit Arzneimittelinnovationen. Deren Erstattungsbetrag hangt nun von einer Nutzenbewertung ab. Alle offentlich verfugbaren Dokumente des IQWiG (Institut fur Qualitat und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen) und des G‑BA (Gemeinsamer Bundesausschuss) zu den Nutzenbewertungen von Antidiabetika wurden ausgewertet. Bis 01.02.2019 wurden 35 Verfahren abgeschlossen, davon endeten 9 mit einer Beendigung des Vertriebs in Deutschland. Vom G‑BA wurden 110 Patientensubgruppen, die fur den mischkalkulatorisch verhandelten Erstattungsbetrag relevant sind, gebildet. Nur 13 davon (12 %) erhielten als Ergebnis einen Zusatznutzen (4 einen betrachtlichen und 9 einen geringen), womit im Vergleich zu den Ergebnissen fur alle Indikationen mit ca. 60 % ohne Zusatznutzen Antidiabetika signifikant schlechter abschnitten. Damit lag die Chance fur Antidiabetika, im Vergleich zu allen Indikationsgruppen keinen Zusatznutzen zu erhalten, bei 4,613. Dies ist v. a. auf methodische Grunde wie die Umsetzung der Therapieregime, indirekte Vergleiche und Wertigkeiten von Surrogatendpunkten zuruckzufuhren. Generische Vergleichstherapien bedingen daruber hinaus bei dem Ergebnis kein Zusatznutzen hohe Preisabschlage. Schwer uberwindbare methodische Hurden fuhren zu einem Bewertungsdilemma zwischen Zulassung und erforderlicher Evidenz fur die Nutzenbewertung. Ein Modus Vivendi zur Uberbruckung der Zeit von oft auf Surrogaten fusenden Erstbewertungen bis zur Neubewertung auf Basis harter Endpunktstudien ohne Marktaustritt sollte gefunden werden. |
Databáze: | OpenAIRE |
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