Retina-Implantate: aktueller Stand des 'Artificial Vision'

Autor: Andrea Langmann, Domagoj Ivastinovic, Gerald Langmann, M. Koch, Ralf Hornig, Michaela Velikay-Parel
Rok vydání: 2006
Předmět:
Zdroj: Spektrum der Augenheilkunde. 20:211-214
ISSN: 1613-7523
0930-4282
DOI: 10.1007/bf03163801
Popis: Seit der ersten elektrischen Stimulationen der Netzhaut von erblindeten Patienten vor ca. 10 Jahren, wurde weltweit die Erforschung und Entwicklung von retinalen Implantaten rasch vorangetrieben. Es entstanden viele Arbeitsgruppen, die verschiedene Ansatze der retinalen Implantate verfolgen. Beim epiretinalen Ansatz wird das Implantat auf der Netzhaut fixiert, um so die Ganglienzellen elektrisch zu stimulieren. Um einem physiologischen Stimulus so nahe wie moglich zu kommen, wird die digitale Bildinformation bearbeitet und reduziert. Diese wird dann in elektrische Informationen ubersetzt und so in das Auge gesendet. Beim subretinalen Ansatz hingegen, werden Mikrophotodioden unter der Netzhaut positioniert. Dort transformieren die Mikrophotodioden das Licht direkt in elektrische Energie und stimulieren so die Netzhaut. Erste Implantationen an blinden Patienten mit Retinopathia pigmentosa sind schon erfolgt. Es konnten mit epiretinalen Implantaten bereits Lichtempfindungen hervorgerufen werden. Nach einem speziellen Training konnte der Patient die Lichtpunkte lokalisieren. Subretinale Implantate wurden ebenfalls beim Menschen eingesetzt, aber die Mikrophotodioden konnten nicht genug Energie generieren, um die Netzhaut zu stimulieren. Aus diesem Grund wurden in Folge Stromverstarker in das Implantat integriert. Ergebnisse nach diesen Implantationen werden noch erwartet. Auch von unserer epiretinalen Arbeitsgruppe um IIP-Technologies wurden erste Patienten schon implantiert, die Implantate wurden in den meisten Fallen gut vertragen und es wurde ein Fortschritt der blinden Patienten dokumentiert. Es ist anzunehmen, dass mit den Implantaten eine orientierende Sehscharfe erlangt werden kann. Das Ausmas der Sehverbesserung wird auch von der Lernfahigkeit des Gehirns abhangen, das lernen muss, diese neuen Reize in eine sinnvolle Information umzusetzen.
Databáze: OpenAIRE