Reflux-Rezidiv … und andere Probleme nach Fundoplikatio: Indikation zur Re-Operation

Autor: A. Franke, A. Friedemann, S. M. Freys, C. Strube
Rok vydání: 2012
Předmět:
Zdroj: Zentralblatt für Chirurgie - Zeitschrift für Allgemeine, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie. 139:43-49
ISSN: 1438-9592
0044-409X
DOI: 10.1055/s-0031-1283982
Popis: Hintergrund: Eine fruhzeitige funktionsdiagnostische Abklarung und ein adaquates problemorientiertes Management sind die wesentlichen Masnahmen bei Auftreten funktioneller Probleme und Komplikationen nach Antirefluxchirurgie bei gastroosophagealer Refluxkrankheit. Anamnese, Diagnostik und therapeutisches Management: Grundlegende Voraussetzung fur eine sichere Aufarbeitung ist eine detaillierte Anamnese vor und nach der Antirefluxoperation mit besonderer Wurdigung der klinischen Symptomatik. Die Daten der praoperativen Funktionsdiagnostik sollten in die Re-Evaluierung einbezogen und mit den aktuellen Befunden verglichen werden. Dies bedeutet zum einen eine Analyse der Indikationskriterien des Ersteingriffes und zum anderen eine Analyse moglicher fortgeschrittener oder neu entwickelter Funktionsdefekte. Grundsatzlich bleiben die Indikationskriterien zur Operation in einer Rezidivsituation unverandert. Daruber hinaus konnen auch symptomatische Funktionsstorungen, welche durch eine Antirefluxoperation ausgelost wurden, eine Operationsindikation darstellen. Indikation zur Re-Operation: Im Falle eines Refluxrezidives sprechen 3 wesentliche Kriterien fur einen Wiederholungseingriff: 1. progressive Form der Erkrankung (nachgewiesene Schaden und Funktionsdefekte, Nachweis einer anatomischen Veranderung (Hiatushernie), Prasenz typischer Refluxsymptome, Nachweis einer PPI-Dosissteigerung), 2. nicht-saureabhangige Symptome trotz adaquater Medikation (Aspiration, Volumen-Reflux, Regurgitationen, pulmonale Symptome) und 3. Alternative zu einer medikamentosen Langzeit-Therapie (Bevorzugung, Abhangigkeit, Nebenwirkungen, Lebensqualitat). Zusatzlich ergeben sich spezifische Indikationskriterien aufgrund symptomatischer mechanischer Probleme im osophagogastralen Ubergang durch ein Auflosen der Fundoplikatio-Manschette, ein Durchrutschen der Manschette (sogenannter „slipped-Nissen“), eine paraosophageale Hernierung und eine transhiatale Migration der intakten Manschette. Zudem konnen eine primar falsche Konstruktion der Manschette und eine nicht erkannte Osophagusmotilitatsstorung ein wesentliches Indikationskriterium fur einen Wiederholungseingriff darstellen. Schlussfolgerung: Eine Entscheidung zur Indikationsstellung fur eine Wiederholungsoperation sollte stets die Abwagung der symptomatischen Beeintrachtigung und der funktionsdiagnostischen Analyse zur Grundlage haben. Nur so kann die gegenuber jedem Ersteingriff geringere Erfolgsrate eines Wiederholungseingriffes verantwortungsbewusst den betroffenen Patienten erklart und uberantwortet werden.
Databáze: OpenAIRE