Atopische Dermatitis in den ersten Lebensmonaten: Evidenz für mindestens 3 Phänotypen? Ergebnisse der GUSTO-Studie

Autor: Anisha B. Patel, Marta Carlesimo, Benjamin D. Ehst, Stefano Calvieri, Daniel Asz-Sigall, Giulia Pranteda, Alvin R. Solomon, Daniela Guzmán-Sánchez, Alfredo De Rossi, Donato Di Nunno, Michael J. Mauro, E. Mari, Maria Caterina Fortuna, Valentina Garelli
Rok vydání: 2016
Zdroj: Kompass Dermatologie. 4:32-33
ISSN: 2296-536X
2296-5424
DOI: 10.1159/000442063
Popis: Hintergrund: Die atopische Dermatitis (AD) wird als vermutliche erste Stufe der «atopischen Karriere» diskutiert; dies untermauert die Notwendigkeit, hierfür prädisponierende Faktoren zu identifizieren. Methoden: Wir untersuchten Risikofaktoren für und Phänotypen von AD in einer asiatischen Mütter-Kinder-Kohorte. Wir unterschieden nach dem Zeitpunkt der Manifestation 3 Phänotypen der ärztlich diagnostizierten AD: früh einsetzende AD, die innerhalb der ersten 6 Lebensmonate auftritt; AD mit erstmaligem Auftreten im Alter von 6-12 Monaten sowie spät einsetzende AD mit Erstmanifestation nach Vollendung der ersten 12 Monate. Ergebnisse: Allergien in der Anamnese der Mutter waren mit einem erhöhten Risiko für die Frühform der AD assoziiert (adjustierte Odds Ratio (aOR) 20,46; 95%-Konfidenzintervall (KI) 2,73-153,15; p < 0,01). Allergien in der Anamnese der Mutter und der Besuch einer Kindertagesstätte gingen mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für die im Alter von 6-12 Monaten auftretende AD einher (aOR 4,19; 95%-KI 1,01-17,45; p = 0,049 bzw. aOR 11,42; 95%-KI 1,49-87,50; p = 0,02). Risikofaktoren, die mit einer erhöhten Rate später AD-Manifestationen im Alter ab 12 Monaten assoziiert waren, waren der Verzehr von Probiotika im Alter zwischen 9 und 12 Monaten und die Behandlung mit Antibiotika in den ersten 6 Monaten (aOR 4,32; 95%-KI 1,07-17,45; p = 0,04 bzw. aOR 3,11; 95%-KI 1,10-8,76; p = 0,03). Die früh einsetzende AD war mit einem erhöhten Risiko für eine allergische Sensibilisierung assoziiert (aOR 46,51; 95%-KI 3,44-628,81; p < 0,01). Schlussfolgerung: In dieser Studie war die früh einsetzende AD vorwiegend mit familiären Faktoren assoziiert, während die AD mit später Erstmanifestation mit der Gabe von Antibiotika oder Probiotika assoziiert war. Die Ergebnisse untermauern die Auffassung, dass es bei kleinen Kindern unterschiedliche Phänotypen der AD gibt. Übersetzung aus Int Arch Allergy Immunol 2015;166:273-279 (DOI: 10.1159/000381342)
Databáze: OpenAIRE