Alan E. Bernstein, Hell and Its Rivals. Death and Retribution among Christians, Jews, and Muslims in the Early Middle Ages, Ithaca, NY: Cornell University Press, 2017, xiv, 232 S., 1 s/w. Abb., 3 Tafeln

Autor: Elisabeth Mégier
Rok vydání: 2018
Předmět:
Zdroj: Mediaevistik. 31:349-352
ISSN: 0934-7453
DOI: 10.3726/med012018_349
Popis: Bernstein liefert hier die lang erwartete zweite Folge seiner breit angelegten Untersuchung zur Geschichte der Hölle. In einem 1993 erschienenen ersten Band, The Formation of Hell. Death and Retribution in the Ancient and Early Christian Worlds, hatte er die antiken und frühchristlichen Vorstellungen von Bestrafung nach dem Tod behandelt, als die Grundlagen, oder, wie Bernstein lieber sagt, den Hintergrund für die in der Folge ausgebildeten Anschauungen. Diesmal aber geht es um die Erscheinungsformen von ,,Hölle“, definiert als ,,divinely sanctioned place of eternal torment for the wicked“, von ca. 400 bis ca. 800 nach Christus in den drei großen monotheistischen Religionen, Christentum, Judentum und Islam. Die lateinische Christenheit gibt dabei den Schwerpunkt ab, sie nimmt den größten Raum der Darstellung ein, und es ist ihr Sprachgebrauch, in dem Bernstein der ,,Infernalisierung“ des Reichs der Toten – die Verwandlung des ununterschiedenen Aufenthalts aller Verstorbenen in einen Strafort für die Bösen – im Besonderen nachgeht. Tatsächlich lässt sich dieses auch sonst anzutreffende Phänomen hier besonders gut nachweisen: wie die einleitend gebotenen Tabellen zeigen, werden im Sinne der Unterscheidung zwischen inferi und infernus, zwischen dem neutralen Totenland und dem Strafort, in den lateinischen Bibelübersetzungen die hebräischen und griechischen Termini, Sheol und Hades, fast durchwegs mit infernus wiedergegeben.
Databáze: OpenAIRE