Rechtssicherheit und Selbstbestimmung durch Patientenverfügung?
Autor: | J. Curbach, D. Wolff, T. Bein, Wolfgang Herr, T. Gelbrich, H. Bettin, M. Rechenmacher |
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Rok vydání: | 2016 |
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Zdroj: | Zeitschrift für Palliativmedizin. 17:235-242 |
ISSN: | 1615-293X 1615-2921 |
DOI: | 10.1055/s-0042-108093 |
Popis: | Hintergrund: 2009 trat das Patientenverfugungsgesetz in Kraft um Rechtssicherheit zu schaffen und das Selbstbestimmungsrecht zu starken. Wir gehen der Frage nach, ob nach Einschatzung der Arzte die Ziele des Gesetzgebers erreicht wurden. Methode: Es erfolgte die Analyse des spezifisch arztlichen Diskurses zum Patientenverfugungsgesetz in der medizinischen Fachpresse von 2009 – 2014 unter dem Blickwinkel der Rechtssicherheit und Selbstbestimmung. In die Analyse konnten aus den 71 einbezogenen Beitragen 491 arztliche Aussagen eingehen. Diese wurden einer qualitativen Inhaltsanalyse mit induktiver Kategorienbildung nach Mayring unterzogen. Ergebnisse: Laut Arzteschaft ist durch das Patientenverfugungsgesetz ein Gewinn an Rechtssicherheit zu verzeichnen, insbesondere durch die geklarten Zustandigkeiten und Verfahrensablaufe. Eine Starkung des Selbstbestimmungsrechts konnte nach dem Urteil der Arzteschaft jedoch nicht nachhaltig erreicht werden. Die Patientenverfugung wird als wenig oder nicht relevant fur die medizinische Behandlung am Lebensende angesehen: die Prognose gilt meist als das wichtigste Entscheidungskriterium zur Therapiebegrenzung, es liegt ein fur alle Beteiligten ohnehin absehbarer Krankheitsverlauf vor oder in der Notfallmedizin fehlt die Zeit. Daneben stellt die schlechte Qualitat der Patientenverfugung und die mangelnde arztliche Beratung vor ihrer Abfassung ein Problem dar. Schlussfolgerung: Ein erneuter Dialog zwischen Politik und Arzten scheint erforderlich, um die aus arztlicher Sicht in der Praxis erlebten Schwachen des Patientenverfugungsgesetzes nachzubessern. |
Databáze: | OpenAIRE |
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