Prognostische Prädiktoren bei Patienten mit Bronchialkarzinom unter besonderer Berücksichtigung lungenfunktioneller und spiroergometrischer Parameter

Autor: H Schöpf, Stephan B. Felix, Sven Gläser, M Boesche, I Röser, W Hoffmann, R Ewert, C Schäper, A Obst
Rok vydání: 2014
Předmět:
Zdroj: Pneumologie. 68
ISSN: 1438-8790
0934-8387
DOI: 10.1055/s-0034-1367952
Popis: Einleitung: Das Lungenkarzinom ist in Deutschland die dritthaufigste Krebserkrankung. Zur Therapieplanung und prognostischen Einschatzung sind insbesondere das Tumorstadium und der Performance-Status des Patienten entscheidend. Die Beurteilung der funktionellen Kapazitaten des Patienten beruht jedoch zum grosen Teil auf subjektiver Einschatzung seiner Aktivitat und Leistungsfahigkeit. Das Ziel dieser Arbeit ist die Uberprufung der prognostischen Wertigkeit von objektiv ermittelbaren lungenfunktionellen und spiroergometrischen Parametern. Methoden: Zur Untersuchung wurden die tumorspezifischen und funktionellen Daten von 515 Patienten erfasst (Zeitraum 2005 – 2009). Die Deskription der Patientendaten und die Uberlebenszeitanalyse nach Kaplan-Meyer wurden vergleichend fur die verschiedenen Tumorstadien, die Histologie und die Therapie des Bronchialkarzinoms durchgefuhrt. Die prognostische Auswertung erfolgte uber eine Cox-Regressionsanalyse der absoluten und relativen Untersuchungswerte aus Lungenfunktion und Spiroergometrie unter Adjustierung fur etablierte prognostische Faktoren (Alter, Geschlecht, Tumorstadium, ECOG und BMI). Ergebnisse: Bei 18,83% der 515 Patienten (391 Manner, 65 ± 10 Jahre) ist ein SCLC und bei den restlichen 81,17% ein NSCLC diagnostiziert worden. Bis zum Stichtag sind 88,16% der Erkrankten verstorben. Zur prognostischen Analyse standen 410 Lungenfunktionsprufungen und 228 Belastungstests zur Verfugung. Die univariate Analyse ergab einen signifikanten Einfluss der pradiktiven Werte der FEV1, FVC, IVC und TLC (p < 0,001) auf die Uberlebenszeit. Die relativen Parameter der Sauerstoffaufnahme (VO2peak und VO2_AT, p < 0,006) und der Atemeffizienz (EqCO2_AT, p < 0,001) stellten ebenfalls signifikante Variablen dar. Von etablierten Faktoren unabhangige Pradiktoren werden mittels multivariater Analyse herausgearbeitet. Schlussfolgerung: Die Funktionswerte aus Lungenfunktion und Spiroergometrie haben zusatzlich zu den bekannten Faktoren prognostische Relevanz. Sie sollten in die klinische Beurteilung und Entscheidungsfindung bei der Therapie von Patienten mit Bronchialkarzinom eingeschlossen werden.
Databáze: OpenAIRE