Tumorbiologie, intratumorale Zytokine und tumorspezifische Immunantworten: Korrelation zur Prognose beim primären Mammakarzinom

Autor: C Sohn, Philipp Beckhove, Y Ge, A Scharf, Andreas Schneeweiss, F Schütz, HP Sinn, Christoph Domschke
Rok vydání: 2010
Zdroj: Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie. 7
ISSN: 1611-647X
1611-6453
DOI: 10.1055/s-0030-1262009
Popis: Zielsetzung: Tumorspezifische Gedachtnis-T-Zellen sind bei einem Grosteil von Mammakarzinompatientinnen im Knochenmark nachweisbar. Ziel der Studie ist eine systematische Analyse von Zytokinmustern im Primartumor in Korrelation zu antigenspezifischen systemischen Immunantworten im Knochenmark und deren Bedeutung fur die klinische Prognose der Erkrankung. Materialien und Methoden: Insgesamt wurden 123 Patientinnen mit primarem Mammakarzinom mittels IFN-γ-EliSpot-Test auf die Prasenz von tumorspezifischen Gedachtnis-T-Zellen im Knochenmark untersucht. Diese Ergebnisse wurden mit einer Vielzahl an klinisch-pathologischen Parametern korreliert und mittels Adjuvant! Online in Beziehung zur generellen Prognose der jeweiligen Patientin gesetzt. Gleichzeitig wurde im Rahmen einer Multiplex-Analyse der Gehalt an insgesamt 27 Zytokinen, Chemokinen und Wachstumsfaktoren im Primartumor der Patientinnen quantifiziert und mittels Immunfluoreszenz visualisiert. Ergebnisse: Wir konnten bei insgesamt 45% der Patientinnen tumorspezifische T-Zellen im Knochenmark nachweisen. Der Nachweis von Typ-I-Gedachtnis-T-Zellen im Knochenmark korrelierte signifikant mit Primartumoren guter Differenzierung, hoher Hormonrezeptorexpression und niedrigerer proliferativer Aktivitat sowie einem signifikant verringerten Mortalitatsrisiko der jeweiligen Patientinnen. In diesem Zusammenhang konnten wir zeigen, dass Patientinnen mit tumorspezifischen Typ-I-Gedachtnis-T-Zellen im Knochenmark ein spezifisches Zytokinmilieu im Primartumor aufweisen: So liesen sich vor allem erhohte intratumorale Konzentrationen an IFN-a in Kombination mit deutlich verminderten Spiegeln an TGF-β detektieren. Zusammenfassung: In dieser Studie an primaren Mammakarzinompatientinnen lies sich ein spezifisches Zytokinmilieu im Primartumor definieren, das potentiell die Induktion von tumorspezifischen T-Zellen im Knochenmark fordert. Gleichzeitig konnten wir erstmals Korrelationen zwischen Tumorimmuninteraktionen und klinisch-pathologischen Parametern herstellen und somit die Bedeutung des Immunsystems im Rahmen des Mammakarzinoms und seiner Prognose weiter erhellen.
Databáze: OpenAIRE