Gesundheitsförderliches Verhalten in Deutschland

Autor: Susanne Schnitzer, Adelheid Kuhlmey, K Balke, F Tille
Rok vydání: 2016
Předmět:
Zdroj: Prävention und Gesundheitsförderung. 11:95-102
ISSN: 1861-6763
1861-6755
Popis: Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, gesundheitsforderliches Verhalten in Deutschland zu untersuchen. Gesundheitsforderliches Verhalten, Gesundheitsvorsorge und Gesundheitsforderung beeinflussen sich wechselseitig und stehen in enger Verbindung miteinander, so dass es angeraten ist, die Begriffe konzeptionell voneinander abzugrenzen. Im vorliegenden Beitrag erfolgt eine Einordnung in Anlehnung an Don Nutbeams „Outcome Model for Health Promotion“. Grundlage der Analyse bildet eine Versichertenbefragung der Kassenarztlichen Bundesvereinigung (2013), in der 6093 Versicherte im Alter zwischen 18 und 79 Jahren befragt wurden. Der Zusammenhang von gesundheitsforderlichem Verhalten und gesundheitsrelevanten Merkmalen wurde mittels bi- und multivariater Verfahren (logistische Regression) untersucht. Fur Personen mit einer ausgezeichneten Gesundheit ist die Chance, sich gesundheitsforderlich zu verhalten, knapp 4fach erhoht (Odds Ratios: 3,77; 95 %-Konfidenzintervall: 2,69–5,29) gegenuber Personen mit einer schlechten Gesundheit. Besonders gesundheitsforderlich verhalten sich auch jene Patienten, die ihre medizinischen Entscheidungen uberwiegend selbst treffen (informative Arzt-Patienten-Beziehung) (Odds Ratios: 1,50; 95 %-Konfidenzintervall: 1,22–1,84). Daruber hinaus sind es die altesten Befragten, Frauen und formal hoch Gebildete, die sich gesundheitsforderlich verhalten. Vor allem Kranke, denen es subjektiv schlecht geht, sollten im Fokus des arztlichen Aufklarungsgesprachs stehen. Da sich jene Patienten gesundheitsforderlich verhalten, die eine informative Arzt-Patienten-Beziehung angeben, ist zumindest denkbar, dass gesundheitsforderliches Verhalten durch eine starkere Beteiligung an medizinischen Entscheidungen erhoht werden konnte.
Databáze: OpenAIRE