Vom Mythos zum Logos
Autor: | F. Losch |
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Rok vydání: | 2016 |
Předmět: | |
Zdroj: | Zeitschrift für Epileptologie. 29:245-252 |
ISSN: | 1610-0646 1617-6782 |
DOI: | 10.1007/s10309-016-0069-y |
Popis: | Uber „de morbo sacro“ des Hippokrates schwarmte der deutsche Philologe Ulrich von Wilamowitz vor 100 Jahren: „Das ist eine … Lehre von hoher Bedeutung: liegt doch in ihr eine Ahnung des Nervensystems und die Postulierung eines einheitlichen Zentrums aller menschlichen Tatigkeit … sie hat auch philosophisches Interesse“ [1]. Die Absicht dieses Beitrags besteht darin, zu zeigen, dass diese Lehre eine so hohe Bedeutung hat, nicht, weil Hippokrates auch philosophisches Interesse hatte. Genau das Gegenteil ist der Fall; nur durch die grundlegend philosophisch ausgerichtete Denkhaltung der Arzte dieser Zeit war eine Theorie-Bildung wie die des Hippokrates uberhaupt moglich. Im Folgenden werden die Voraussetzungen umrissen, aufgrund derer sich aus zunachst mythischen Rahmenbedingungen eine naturphilosophische Medizin entwickeln konnte. „Nichts entsteht aus nichts, sondern alles aus einem bestimmten Grund“ lehrt Demokrit [2]. Das philosophische Interesse der Arzte konnte aber erst erwachen, nachdem die Bedeutung eines Paradigmas, das ausnahmslos auf gottlichen Einfluss als Begrundung menschlicher Erkrankungen verwies, an Bedeutung verloren hatte. Fur das Verstandnis dieses Bedeutungsverlustes eignen sich besonders die homerischen Epen, da in ihnen einerseits noch einmal die lange vergangene mythische Zeit besungen wird, andererseits aber schon auf hochstem asthetischen Niveau die beginnende neue Denkrichtung aufscheint. |
Databáze: | OpenAIRE |
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