Geräuschwahrnehmung von Elektroautos
Autor: | Leonie Hause, Kathrin Dudenhöffer |
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Rok vydání: | 2012 |
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Zdroj: | ATZ - Automobiltechnische Zeitschrift. 114:258-263 |
ISSN: | 2192-8800 0001-2785 |
DOI: | 10.1365/s35148-012-0300-8 |
Popis: | Von einer neuen Arbeitsgruppe (Informal Group an Quiet Road Transport Vehicles) laesst die Wirtschaftskommission der UN fuer Europa (UN ECE) Vorschlaege fuer akustische Warnsysteme fuer Elektrofahrzeuge erarbeiten. Hintergrund ist die Befuerchtung, dass leise Fahrzeuge fuer Verkehrsteilnehmer wie Blinde, Fussgaenger oder Fahrradfahrer in bestimmten Verkehrssituationen gefaehrlich sein koennen. Im Mai 2011 wurde dazu vom daenischen Delta-Sens-Lab-Institut ein "White Paper an External Warning Sounds for Electric Cars" vorgestellt. Das Papier konzentriert sich auf akustische Messungen und stellt diese allgemein gemessenen menschlichen Gehoerwahrnehmungen gegenueber. Das Institut kommt zu der Empfehlung, dass akustische Warnsysteme fuer Elektroautos notwendig sind. Nicht analysiert wurden hierbei subjektive Wahrnehmungen von Fahrzeugen in Verkehrssituationen. Nach Einschaetzung der Autorinnen ergeben sich dadurch falsche Schlussfolgerungen. In einer Testreihe mit 240 Probanden wurden im Rahmen des Projekts "Cologne E-mobil" nachgewiesen, dass subjektive Wahrnehmungen von erheblicher Bedeutung zur Bewertung moeglicher Gefaehrdungen sind. Das Experiment bestand zum einen aus objektiven Akustikmessungen, die im Ford-Entwicklungszentrum Koeln-Merkenich durchgefuehrt wurden. Des Weiteren wurden - im Gegensatz zum rein technischen Messverfahren etwa des Delta Sens-Lab - in verschiedenen Verkehrsituationen subjektive Geraeuschwahrnehmungen einer grossen Testgruppe den objektiven Messdaten gegenueber gestellt. Festgestellt wird, dass generelle kuenstliche Warnsignale keine adaequate Loesung darstellen. Vielmehr lassen sich leise Elektroautos sehr gut ohne zusaetzliches Gefahrenpotenzial in den staedtischen Verkehr integrieren. Kuenstliche Warnsignale seien ueberfluessig. Die Akustikmessungen und Befragungsergebnisse dieser Studie zeigen, dass nicht nur Elektrofahrzeuge sehr leise sind, sondern auch moderne Benziner. Es sei also keine optimale Loesung, nur Elektrofahrzeuge mit kuenstlichen Geraeuschen auszustatten. Konsequenterweise muessten alle leisen Fahrzeuge, unabhaengig von der Antriebsart, mit kuenstlich erzeugten Sounds veraendert werden. Die bisherigen Beobachtungen im Strassenverkehr haben aber kein signifikant gestiegenes Unfallverhalten bei modernen Benzinern gezeigt. Die Vorzuege der Elektroautos - das geraeuschlose Fahren - kuenstlich zu zerstoeren, sei deshalb der falsche Ansatz. Hoehere Sicherheit sollte auf Basis intelligenter Assistenzsysteme und nicht durch allgemeine akustische Warnsysteme erreicht werden. |
Databáze: | OpenAIRE |
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