Mittel- und langfristige Ergebnisse nach endoprothetischer Versorgung des Hallux rigidus

Autor: R. Kasch, Felix Renken, Arndt P. Schulz, A. C. Unger, K.-H. Olms, L.A. Stoica
Rok vydání: 2013
Předmět:
Zdroj: Der Orthopäde. 42:561-568
ISSN: 1433-0431
0085-4530
Popis: Bei der Behandlung des Hallux rigidus im fortgeschrittenen Stadium werden neben der endoprothetischen Versorgung die Arthrodese und die Operation nach Keller-Brandes propagiert. In den Ergebnissen scheint die Arthrodese einen Vorteil gegenuber der Endoprothese zu haben. Durch die fortschreitende Entwicklung und aufgrund des gestiegenen Patientenanspruchs ist die Implantation einer Endoprothese weiterhin im Fokus der Diskussion. Vergleichende Studien zur Patientenzufriedenheit und zu klinischen Ergebnissen finden sich kaum. Zwischen 1995 und 2005 sind insgesamt 27 Patienten in einer chirurgischen Praxis mit insgesamt 28 Endoprothesen am Groszehengrundgelenk (Bio-Action Great Toe Implant, Fa OsteoMed, Addison, Texas, USA) versorgt worden. Das Durchschnittsalter der 27 Patienten betrug 63,7 Jahre. In der retrospektiven Studie erfolgte nach einer durchschnittlichen Nachuntersuchungszeit von 8,8 Jahren eine klinische und radiologische Kontrolle und die Patienten wurden anhand eines konzipierten Fragebogens nach der Zufriedenheit des Operationsergebnisses gefragt. Nach endoprothetischer Versorgung geben 15 (53,6 %) Patienten Schmerzfreiheit an und weitere 8 (28,6 %) berichten uber eine deutliche Schmerzbesserung. Zwolf (42,9 %) Patienten haben postoperativ keinerlei Aktivitatseinschrankung, weitere 5 (17,9 %) haben keine Einschrankung im taglichen Leben. Die maximale Gehstrecke ist bei 21 (75 %) Patienten postoperativ verbessert und das Gehen auf unebenem Gelande bei 24 (85,7 %) Patienten. Elf (39,3 %) haben postoperativ eine gute Beweglichkeit des Groszehengrundgelenks, 13 (46,4 %) geben eine leichte Einschrankung an. Vierundzwanzig der 27 Patienten sind mit dem postoperativen Ergebnis zufrieden bis sehr zufrieden, 22 Patienten wurden erneut eine endoprothetische Versorgung durchfuhren lassen. Der Wilcoxon-Test ergibt eine hochsignifikante Verbesserung des modifizierten AOFAS-Scores (American Orthopaedic Foot and Ankle Society) postoperativ gegenuber praoperativ. In 3 Fallen (11 %) ist es zu einer Luxation oder Lockerung der phalangealen Komponente gekommen, 2-mal erfolgte deshalb eine Revisionsoperation. Die Arthrodesebehandlung bei fortgeschrittenem Hallux rigidus hat in vielen Studien gute bis sehr gute Langzeitergebnisse ergeben. Die endoprothetische Versorgung kann durch einen erfahrenen Fuschirurgen bei strenger Indikationsstellung gute mittel- und langfristige Ergebnisse erreichen.
Databáze: OpenAIRE