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Interaktives Fernsehen ist der fliegende Hollander in den Branchendiskussionen uber die Medienzukunft. Dem Begriff entsprechen ebenso ungefahre wie schillernde Ahnungen und Visionen, konkrete Gestaltungen und Materialisationen konnten bislang aber schlecht fixiert werden. Seit Beginn der 90er Jahre geistert interaktives Fernsehen (iTV) als Chiffre uber Kongresse und Konferenzen; vielfach wurden die Umrisse im fahlen Nebel der Zukunft ausgemacht; angedockt in der Realitat (deutscher) Wohnzimmer hat es jedoch kaum. Nachdem „Multimedia“ und „Konvergenz“ als Schlagworte der Medienentwicklung ein wenig aus der Mode gekommen sind und der Glaube an die heilbringenden Krafte des Internets deutlichen Schaden genommen hat, wird nun auf die Neuerfindung eines „kommunikativeren“ Fernsehens gehofft und gewettet. Unternehmensberatungen, Forschungseinrichtungen und interessierte Firmen liefern (wieder) schon nach oben zeigende Kurven, die das Ende der Odyssee ankundigen. Einer einfachen Geschaftslogik entsprechend, nach der eine hohe Marktdynamik mit ebenfalls erhohtem Beratungsbedarf korreliert, skizzieren die Szenarien der Consultants immense Wachstumspotenziale von iTV.1 Mit dem interaktiven Fernsehen steht, so die Prophezeiung, die Transformation des gesattigten TV-Marktes und der Aufbruch in eine neue Medien-Ara bevor. |