Neue Aspekte zur Diagnose und Therapie der unkomplizierten Zystitis
Autor: | K.G. Naber |
---|---|
Rok vydání: | 2014 |
Předmět: | |
Zdroj: | Der Urologe. 53:1489-1494 |
ISSN: | 1433-0563 0340-2592 |
DOI: | 10.1007/s00120-014-3564-7 |
Popis: | Die akute unkomplizierte Zystitis bei Frauen gehort zu den haufigsten bakteriell bedingten Infektionen. Eine klinisch symptomatische Harnwegsinfektion muss von einer asymptomatischen Bakteriurie unterschieden werden, da letztere nicht eine Infektion, sondern eine Kolonisation darstellt und in der Regel auch nicht behandelt werden soll. Eine akute Zystitis kann auch bei sehr kleinen Keimzahlen entsprechend uropathogener Erreger (v. a. Escherichia coli) vorliegen, die haufig in der bakteriologischen Routinediagnostik nicht erfasst werden. Fur die antimikrobielle Therapie sollten nach den geltenden Leitlinien v. a. die alteren oralen Antibiotika (Fosfomycin-Trometamol, Nitrofurantoin, Pivmecillinam) verwendet werden, da gegenuber diesen Antibiotika die Empfindlichkeit von Escherichia coli noch > 90 % liegt. Bei neueren Therapiekonzepten steht nicht mehr die Beseitigung der bakteriellen Erreger, sondern die Behandlung der inflammatorischen (Uber)Reaktion des Wirtes im Vordergrund. Um den Stellenwert dieser Therapieoptionen gegenuber der Standardantibiotikatherapie abzusichern, mussen die Ergebnisse der laufenden bzw. geplanten Phase-III-Studien abgewartet werden. Damit erlangen zuverlassige klinische Messparameter sowohl fur die Diagnostik als auch den Therapieverlauf zunehmende Bedeutung. Hierzu wurde der „Acute Cystitis Symptom Score“ (ACSS) jetzt auch in deutscher Sprache entwickelt und validiert. Aufgrund seiner hohen Zuverlassigkeit, Validitat und Vorhersagegenauigkeit kann er sowohl fur die tagliche Praxis als auch fur klinische Studien zur Diagnose einer akuten unkomplizierten Zystitis bei Patientinnen verwendet werden. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |