Zusammenhang zwischen dem sozialen Umfeld und Veränderungen in der Empathiekompetenz bei Traumatisierung

Autor: Scheller, Julia, Fiereder, Raffaela, Großmann, Martina, Schaub, Malou, Hanel, Ute Michaela
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2015
DOI: 10.25365/thesis.37336
Popis: Es besteht ein Zusammenhang zwischen posttraumatischen Symptomen und dem sozialen Umfeld. Welche Faktoren an den Prozessen zwischen einer traumatisierten Person und ihrem sozialen Umfeld beteiligt sind, ist kaum erforscht. In der vorliegenden Querschnittsstudie wird angenommen, dass ein Zusammenhang besteht zwischen dem sozialen Umfeld und Veränderungen in der Empathiekompetenz einer traumatisierten Person. Die Stichprobe setzt sich aus N=681 Studierenden und jungen AkademikerInnen zusammen. Neben wahrgenommener sozialer Unterstützung und sozialer Anerkennung wurden die Prävalenz der potentiell traumatischen Ereignisse, die Ausprägung der PTBS-Symptome und das Ausmaß an Empathiefähigkeit mittels Selbstbeurteilungsfragebögen erhoben. 80,3% der Testpersonen sind weiblich. 93,2% gaben an, ein potentiell traumatisches Ereignis erlebt zu haben. 38,3% haben eine voll ausgebildete PTBS. Es zeigt sich kein direkter Einfluss des sozialen Umfelds auf die Empathiekompetenz nach Traumatisierung, aber es gibt einen Zusammenhang zwischen den PTBS-Symptomen und der sozialen Unterstützung/Anerkennung und dem Ausmaß an Empathie. Personen mit voller PTBS-Ausprägung weisen den höchsten Empathiegesamtwert auf und nehmen die niedrigste soziale Unterstützung wahr. Die höchsten Korrelationen sind zwischen dem Symptom Vermeidung und sozialer Unterstützung (r(633) = -.44, p < .01) und sozialer Anerkennung (r(633) = -.51, p < .01). Die geringe soziale Unterstützung und Anerkennung können direkt durch die PTBS-Symptome verursacht werden. Indirekt kann die hohe Empathiefähigkeit, die zur Vermeidung von emotionalen Situationen führen kann, mit der geringen sozialen Unterstützung im Zusammenhang stehen. Es wird die Vermutung aufgestellt, dass traumatisierte Personen Schwierigkeiten haben empathische Reaktionen zu regulieren. Emotionale Situationen der Anderen können im hohen persönlichen Distress resultieren und Vermeidungsverhalten als Bewältigungsstrategie hervorrufen.
Databáze: OpenAIRE