EPIMAG: Internationale epidemiologische Querschnittsstudie zu Psoriasis im Maghreb

Autor: Michael J. Mauro, E. Mari, Daniela Guzmán-Sánchez, Alfredo De Rossi, Maria Caterina Fortuna, Marta Carlesimo, Alvin R. Solomon, Valentina Garelli, Donato Di Nunno, Stefano Calvieri, Anisha B. Patel, Daniel Asz-Sigall, Benjamin D. Ehst, Giulia Pranteda
Rok vydání: 2016
Zdroj: Kompass Dermatologie. 4:34-35
ISSN: 2296-536X
2296-5424
DOI: 10.1159/000442267
Popis: Hintergrund: Psoriasis oder Schuppenflechte ist eine verbreitete Hautkrankheit, die durch rote Plaques mit hellgrauen Schuppen gekennzeichnet ist und mit beträchtlicher psychosozialer Belastung einhergeht. Sie ist in vielen Studien weltweit beschrieben worden, spezifische Daten für die Maghreb-Region (Algerien, Marokko und Tunesien) liegen jedoch nicht vor. Ziele: Die Beschreibung der Häufigkeit von Psoriasisneuerkrankungen und des epidemiologischen und klinischen Profils der Psoriasis im Maghreb. Methoden: Eine Psoriasisarbeitsgruppe für den Maghreb initiierte die EPIMAG-Studie, eine internationale, multizentrische epidemiologische Querschnitts-Beobachtungsstudie in Verbindung mit einer 2-wöchigen Psoriasis-Screening-Studie im Rahmen ärztlicher Konsultationen. Die Daten wurden mittels Fragebogen erhoben. Ergebnisse: Die analysierte Gesamtpopulation umfasste 373 bestehende und 326 neue Fälle von Psoriasis, beschrieben von 261 teilnehmenden Prüfärzten. Die Neuerkrankungshäufigkeit betrug 10,26/ 1000 Personen in Algerien, 15,04/1000 in Marokko und 13,26/1000 in Tunesien; somit lag die Häufigkeit für den gesamten Maghreb bei 12,08/1000 Personen. Das mittlere Alter aller 699 Psoriasispatienten lag bei 46 Jahren, der mittlere BMI betrug 26,6 und 55,7% der Patienten waren Männer. Zwei Drittel aller Patienten hatten nie geraucht, und 85,0% hatten nie Alkohol getrunken. Die Hälfte war dunkler Hautfarbe, und bei 28,6% lag Psoriasis in der Familienanamnese vor. In drei Viertel der Fälle war die Psoriasis lokal begrenzt, bei 85,8% handelte es sich um Psoriasis vom Plaque-Typ, bei über 70,0% ging sie mit Pruritus einher. Die häufigsten Auslöser von Schüben oder «Flares» waren Stress (79,4%) und ein Wechsel der Jahreszeiten (43,1%). Die meisten Teilnehmer wandten topische Therapien an, und die Prüfärzte stuften diese in über der Hälfte der Fälle als «teilweise wirksam» ein. Eine sekundäre Analyse der Patienten mit vorbestehender Psoriasis ergab, dass es sich in 73,2% der Fälle um eine schwere Psoriasis handelte und die Lebensqualität bei 40,1% der Patienten stark beeinträchtigt war. Die mittlere Anzahl Fehltage in der Schule bzw. bei der Arbeit betrug 3,2 (± 12,1) Tage in 6 Monaten. Schlussfolgerungen: Unsere Studie liefert neue Informationen zur Epidemiologie und Charakterisierung der Psoriasis im Maghreb und verdeutlicht den Verbesserungsbedarf bei der Früherkennung und Behandlung von Psoriasis in der Region. Die Daten werden dazu beitragen, das Psoriasismanagement zu optimieren und adäquates gesundheitspolitisches Handeln auf nationaler Ebene sicherzustellen. Übersetzung aus Dermatology 2015;231:134-144 (DOI: 10.1159/000382123)
Databáze: OpenAIRE