Aufnahmepfade von POPs in Biota

Autor: Michael Meller, Peter Spörlein, Philipp Egeler, Jörg Mömbke
Rok vydání: 2001
Předmět:
Zdroj: Umweltwissenschaften und Schadstoff-Forschung. 13:284-290
ISSN: 1865-5084
0934-3504
Popis: POPs (persistente organische Schadstoffe), die an aquatischen Sedimenten binden, konnen zuruck in Nahrungsnetze gelangen und so zu einem Risiko fur aquatische Organismen werden. Dabei kann die Bioakkumulation solcher Substanzen in endobenthischen, sedimentfressenden Invertebraten (z.B. aquatische Oligochaeten) eine grose Rolle spielen. Diese Wurmer dienen vielen benthivoren Fischen als Nahrung. Letztere nehmen uber diesen Weg sedimentgebundene Chemikalien auf und konnen hierbei deutlich hohere Korperkonzentrationen (body residues) erreichen als durch die Anreicherung aus der Wasserphase. Die angereicherten Ruckstande konnen im weiteren Verlauf der Nahrungskette an Glieder hoherer trophischer Ebenen weitergegeben werden. Zur standardisierten Bestimmung der Bioakkumulation und — magnifikation wurde eine einfache, zwei trophische Stufen umfassende Labornahrungskette etabliert. Diese bestand aus dem endobenthischen Oligochaeten Tubifex tubifex und dem Dreistachligen Stichling (Gasterosteus aculeatus) als Pradator. Die Experimente wurden mit 14C-markiertem Hexachlorbenzol in dotiertem kunstlichem Sediment und rekonstituiertem Wasser durchgefuhrt. Um den Einfluss benthischer Beuteorganismen zu quantifizieren, wurden die Fische gegenuber dotiertem Wasser bzw. Sediment (Biokonzentration), vorexponierten Wurmern (Biomagnifikation) und Kombinationen dieser Aufnahmepfade exponiert. HCB wurde entlang der Labornahrungskette deutlich angereichert. Es konnte gezeigt werden, dass die Exposition gegenuber der Kombination samtlicher Aufnahmepfade zu deutlich hoherer Anreicherung in den Fischen fuhrte als im Falle einzelner Expositionspfade. Der Vergleich der Einzelergebnisse lies den Schluss zu, dass neben dem freien Wasserkorper die kontaminierte Nahrung der Hauptaufnahmeweg fur den Fisch war. Bei der Bewertung von POPs wie HCB hinsichtlich Biomagnifikation und ‘secondary poisoning’ sollten daher Nahrung und Sediment als Expositionspfade unter Verwendung von Nahrungsketten-modellen und/oder Labortests starker berucksichtigt werden.
Databáze: OpenAIRE