Invasive Therapie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit vom Unterschenkeltyp

Autor: Thomas A. Koeppel, Ramin Banafsche, U. Hoffmann, G. Gäbel, M. Treitl
Rok vydání: 2014
Předmět:
Zdroj: Gefässchirurgie. 19:443-450
ISSN: 1434-3932
0948-7034
DOI: 10.1007/s00772-014-1339-5
Popis: Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) zeigt eine steigende Pravalenz in der Bevolkerung. Ihre schwerste Form, die kritische Extremitatenischamie („critical limb ischemia“, CLI), ist mit hohen Amputations-, Morbiditats- und Mortalitatsraten vergesellschaftet. In diesem Stadium betreffen die Verschlussprozesse haufig auch die kruralen Gefase, v. a. bei Diabetespatienten und Patienten mit Niereninsuffizienz. Eine Revaskularisation im Stadium der CLI ist essenzieller Bestandteil der Therapie, um die Extremitat zu erhalten. Die Bypassanlage ist ein lange etabliertes und effektives Operationsverfahren zur Behandlung kruraler Gefaslasionen. In den letzten Jahrzehnten haben sich die katheterinterventionellen Techniken und Materialien rasch weiterentwickelt und werden bereits haufig als „First-line“-Therapie bei kruralen Obstruktionen eingesetzt. Die vorliegende Ubersichtsarbeit stellt die Ergebnisse fur die unterschiedlichen Therapieverfahren dar und pruft deren Indikation kritisch. Anhand einer PubMed-Recherche bezuglich infrapoplitealer Revaskularisationen wurden die Ergebnisse der verschiedenen Revaskularisationsverfahren einander gegenubergestellt. Unter Beachtung der aktuellen Leitlinien fur die Diagnostik und Therapie der pAVK wurden die Indikationen gepruft. Das Evidenz-Level, das die Grundlage zur Entscheidungsfindung fur ein chirurgisches oder katheterinterventionelles Therapieverfahren bei der Revaskularisation kruraler Gefaslasionen darstellt, ist niedrig und basiert im Wesentlichen auf dem Vergleich von Beobachtungsstudien. Die verfugbaren Daten weisen darauf hin, dass das Outcome sowohl fur die endovaskulare als auch chirurgische Therapie von multiplen Faktoren stark beeinflusst wird, wie z. B. dem Ausmas des Verschlussprozesses und des Weichteildefekts, der Art des verwendeten Ersatzmaterials (z. B. Vene, Gefasprothese) und den Komorbiditaten. In Praxi spielen die Patientenselektion und das optimale „timing“ eine entscheidende Rolle, um den grostmoglichen Nutzen mit den jeweils verfugbaren Revaskularisationsverfahren zu erzielen. In der vorliegenden Ubersichtsarbeit wird die aktuelle Datenlage zur Revaskularisation von Unterschenkelarterien bei CLI kritisch bewertet, und die verfahrensspezifischen Vor- und Nachteile werden einander gegenubergestellt.
Databáze: OpenAIRE