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Dieser Beitrag zeichnet in groben Z��gen die Entwicklung der Vorstellungen von menschlicher Diversit��t seit dem 19. Jahrhundert nach. Es wird beschrieben, wie die Besch��ftigung mit der Vielfalt der Arten zu den Rassentheorien des 19. Jahrhunderts gef��hrt und der Kulturrelativismus sich als Gegenspieler zu einem wissenschaftlich begr��ndeten Rassismus formiert hat. Auf Basis der Annahme einer grunds��tzlichen Gleichwertigkeit kollektiver menschlicher Existenzformen wendet sich der Kulturrelativismus einerseits gegen die Hierarchisierung von Menschengruppen und andererseits dagegen, kulturelle und soziale Unterschiede zwischen Gesellschaften durch biologische Eigenschaften von Populationen zu erkl��ren. In den 1990er Jahren kommt das kollektivistische Kulturverst��ndnis des Kulturrelativismus unter Druck. Im Zuge der neoliberalen Gesellschaftsentwicklungen der 1980er und 1990er Jahre entwickelte sich der Begriff des diversity management zum neuen Leitkonzept, das sich besser mit dem individualistischen Zeitgeist vereinen lie��. Diversity management verspricht eine h��here Pr��zision und bessere Steuerbarkeit im Umgang mit sozialen Differenzen sowie eine Vers��hnung zentraler Zielkonflikte von Gegenwartsgesellschaften, insbesondere der Optimierung der Leistungsf��higkeit von Organisationen, der Gleichstellung von minorisierten Bev��lkerungsgruppen sowie des sozialen Zusammenhalts in Migrationsgesellschaften. |