Nährstoffverdaulichkeit, N-Stoffwechsel und Allantoinausscheidung von Hammeln bei Variation der Protein-und Energiekonzentration

Autor: M. Kreuzer, R. J. Kellner, M. Kirchgessner, F. X. Roth
Rok vydání: 1986
Předmět:
Zdroj: Journal of Animal Physiology and Animal Nutrition. 55:144-159
ISSN: 1439-0396
0931-2439
DOI: 10.1111/j.1439-0396.1986.tb00713.x
Popis: Zusammenfassung 12 Rationen mit 6 verschiedenen Rohproteingehalten und 2 unterschiedlichen Energiekonzen-trationen wurden in 4 Durchgangen an 12 Hammel verfuttert. Dabei wurden die Inhaltsstoffe in Futter, Kot, Harn, Pansensaft und Blutplasma untersucht, die einen Bezug zur Mikrobenta-tigkeit im Pansen und zur Verdaulichkeit bei verschiedenen N- und Energiekonzentrationen aufweisen. Der pH-Wert im Pansensaft wurde durch hoheren Energiegehalt der Ration erniedrigt, durch die Proteinversorgung jedoch nur wenig beeinflust. Steigende N-Zufuhr fuhrte zu einer maximalen Fettsaurenkonzentration im Pansensaft bei mittleren Rohproteingehalten, wobei bei den dominierenden Fettsauren nur geringe Anteilsverschiebungen auftraten. Ein linearer Anstieg von verzweigtkettigen Fettsauren bzw. der Valeriansaure bis hin zu 30% Rohprotein in der Ration erklart moglicherweise die Stimulierung der cellulolytischen Flora und die Steigerung der Verdaulichkeit der faserartigen Futterbestandteile bei steigenden Proteingehalten. Der fur maximale Bakterientatigkeit notige Ammoniakgehalt wurde zwischen 11 und 14% Rohprotein in der Ration erreicht. In diesem Bereich lag auch das Maximum der Exkretion von Allan-toin, einem Parameter fur die Mikrobentatigkeit. Es wurden mit der NH3-Konzentration gleichlaufende, lineare Erhohungen des Harnstoffgehaltes im Blutplasma bzw. der Harnstoff-exkretion mit dem Harn beobachtet. Einflusse veranderter Energiekonzentration bzw. Interak-tionswirkungen zwischen Protein und Energie konnten bei den Pansensaft-, Blutplasma- und Harnkriterien nicht festgestellt werden. Die Verdaulichkeit der Futterinhaltsstoffe wurde durch gesteigerte Energiekonzentration generell verbessert, durch angehobene N-Versorgung mit Ausnahme von Rohprotein und Zell-wandbestandteilen nur bis zu Rohproteingehalten von 11–14% in der Ration. Dies bestatigt, das die Aktivitat der Mikroben im Verdauungstrakt des Wiederkauers ab einem Grenzwert im N-Gehalt des Futters nicht mehr entscheidend zunimmt. Relevante Wechselwirkungen zwischen Energie und Protein traten bei der Verdaulichkeit von Rohprotein und Zellwandbe-standteilen auf, da bei niedriger N-Versorgung eine geringere Energiekonzentration zu hoheren Verdaulichkeiten dieser Inhaltsstoffe fuhrte. Nur Tiere mit der niedrigsten N-Versorgung wiesen eine negative N-Bilanz auf, wahrend bei allen anderen Proteinstufen ein in etwa gleich starker N-Ansatz zu beobachten war.
Databáze: OpenAIRE