Tapinoma melanocephalum, Fabr. (Formicidae, Dolichoderinae) in Gebäuden — Beobachtungen zu ihrer Biologie und Bekämpfung

Autor: St. Scheurer, G. Liebig
Rok vydání: 1998
Předmět:
Zdroj: Anzeiger für Schädlingskunde Pflanzenschutz Umweltschutz. 71:145-148
ISSN: 1612-4766
0340-7330
DOI: 10.1007/bf02769002
Popis: Diese tropische Ameise wurde 1982 in Halle-Neustadt (Kindergarten), 1985 in Rostock (Backerei), 1994 in Hamburg (Wohnhaus) und 1996 in Salzgitter-Lichtenberg (Wohnhaus) gefunden. Seit 1994 wird diese Dolichoderine in Berlin in Wohnhausern bzw. Wohnheimen beobachtet und bekampft. Die wichtigsten Merkmale sind: geringe Grose der Arbeiterinnen (1,3–1,5 mm) und Geschlechtstiere (2,3–2,5 mm); Petiolus nicht schuppenforming; Gaster mit vier dorsal sichtbaren Segmenten. — Farbung: Caput schwarzbraun bis schwarz, Gaster rahmfarben bis braungelb (Arbeiterinnen), braunlich (Weibchen), schwarzbraun bis schwarz (Mannchen). — Das Verhalten unterscheidet sich deutlich von dem der Pharaoameise:T. melanocephalum lauft sehr schnell und unruhig umher, deutliche «Ameisenstrasen» bestehen selten langer als 6 bis 8 Stunden. Bevorzugte Nahrung: umherliegende Lebensmittelreste, tote Fliegen und Schaben, Kekse, Milch, Susigkeiten. Unter Laborbedingungen wird diese Ameise mit einem Gemisch aus Eigelbpulver, Biskuitmehl und Honig sowie mit toten Insekten gefuttert. In den Gebauden wurden die Befallsstellen durch Auslegen von Schweineleber oder gesattigter Zuckerlosung ermittelt. An den so erfasten Befallspunkten stellte man Koder zur Bekampfung auf. Dabei war die Annahme von Maxforce-Koderdosen (Hydramethylnon) nicht befriedigend. Aus Kokosbutter und Borax bzw. aus Eigelbpulver, Honig und Borax bestehende Koder waren uber langere Zeit attraktiv und bei der Bekampfung wirksam.T. melanocephalum wurde wahrscheinlich mit tropischen Pflanzen und Fruchten bzw. uber im tropisch-subtropischen Bereich hergestellte Susigkeiten und Backwaren nach Deutschland eingeschleppt.
Databáze: OpenAIRE