Minimale Hemmkonzentrationen von Erstrangmitteln bei multirestenten Stämmen von M. tuberculosis (MDR-TB)

Autor: Nicolas Schönfeld, G Bettermann, Torsten T. Bauer, S Vesenbeckh, Harald Mauch, H Rüssmann
Rok vydání: 2010
Předmět:
Zdroj: Pneumologie. 64
ISSN: 1438-8790
0934-8387
Popis: Einleitung: Zur Resistenzbestimmung von M. tuberculosis in vitro werden ublicherweise einzelne Grenzkonzentrationen herangezogen („break point“-Methode). Jedoch gibt es Hinweise, dass derart als resistent ausgewiesene Stamme bei hoheren Konzentrationen eine Empfindlichkeit aufweisen konnen. Methodik: Im mikrobiologischen Labor, das der Lungenklinik Heckeshorn angeschlossen ist, werden seit Jahrzehnten routinemasig bei resistenten Stammen in vitro mit aufsteigenden Reihen die minimalen Hemmkonzentrationen (MHK) v.a. fur Erstrangmittel bestimmt. Retrospektiv wurden diesbezuglich alle MDR-TB-Stamme der letzten 20 Jahre (1988 bis dato) analysiert. Ergebnisse: Insgesamt wurden 45 Stamme ausgewertet (Lowenstein-Jensen Medium [LJ] n=27; 7H 10 Agar n=18). Fur INH ergaben sich folgende MHK: auf LJ 1,0µg/ml n=4, >1,0µg/ml n=3, 2,0µg/ml n=7, 4,0µg/ml n=10, 8,0µg/ml n=1, >8,0µg/ml n=2; auf 7H 10 4,0µg/ml n=3, 8,0µg/ml n=12, >8,0µg/ml n=3. Fur RMP ergaben sich auf LJ MHK von ≥64µg/ml (18/27 Stamme), auf 7H 10 lagen die MHK bei fast allen Stammen >16µg/ml (17/18 Stamme). Variationen in den MHK zeigten sich auch fur EMB und PTH, wahrend fur SM die meisten Stamme >20µg/ml (LJ) bzw. >32µg/ml (7H 10) lagen (31/48 Stamme). Zusammenfassung: Die Resistenzsituation von MDR-TB-Stammen in vitro stellt sich in den MHK wesentlich differenzierter dar als mit der „break point“-Methode. Individuell konnten sich daraus therapeutische Ansatzpunkte ergeben.
Databáze: OpenAIRE