Lebensmittelkontrolle und Verbraucherinformation im digitalen Zeitalter
Autor: | Georg A. Schreiber |
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Rok vydání: | 2013 |
Předmět: | |
Zdroj: | Journal für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. 8:267-269 |
ISSN: | 1661-5867 1661-5751 |
DOI: | 10.1007/s00003-013-0845-9 |
Popis: | Wie, Sie kaufen immer noch Ihre Lebensmittel im Supermarkt? Hetzen alle paar Tage durch dieselben Regalreihen und stapeln die gleichen Produkte im Einkaufswagen, warten genervt an der Kasse und wuchten die Einkaufstuten, das Flussigwaschmittel, die Kiste Mineralwasser und den 10 kg schweren Sack Katzenstreu in den viel zu kleinen Kofferraum und dann wieder raus und in die Wohnung? Das ist gestern! Fragen Sie mal Ihr Digital-Native-Kid. In Seoul hat Tesco schon im August 2011 einen virtuellen Supermarkt in einer U-Bahnstation installiert: grosflachige Abbildungen von gefullten Regalen. Die Produkte mit QR-Code, die via Smartphone in den Warenkorb befordert werden, wahrend man auf die U-Bahn wartet, elektronische Bezahlung und Lieferung am Abend in die Wohnung. Fertig. Das ist heute! Und die Einkaufsliste wird beim nachsten Mal aufgerufen, editiert und abgeschickt — schon wieder fertig. Einkaufen via Internet? Fur Tickets selbstverstandlich. Aber Lebensmittel? Das ist neu fur uns. Im Vergleich zu Franzosen, Englandern und Schweizern hangen Deutsche weit hinterher. In Deutschland geben Verbraucherinnen und Verbraucher an, die Ware selbst aussuchen zu wollen. Anfassen zu konnen und Beratung waren wichtig. Tatsachlich? Oder hangen wir einer Idylle vom Tante-Emma-Laden mit individueller Beratung hinterher, den wir durch unser Rennen in die Geiz-ist-geil-Tempel langst verdrangt haben? Deutsche stehen Neuerungen per se skeptisch gegenuber. Warum sollte das beim Lebensmitteleinkauf im Internet anders sein. Z.Z. steht auch die hohe Supermarktdichte dem Durchstarten entgegen. Das ist in Frankreich und England anders, wo Verbraucherinnen und Verbraucher langere Wege zum nachsten Supermarkt haben. Des Weiteren die geringe Gewinnmarge der deutschen Ketten, die zusatzliche Investitionen in Transportsysteme fur den letzten Kilometer zum Kunden schwierig machen. Mittlerweile setzt sich aber die Erkenntnis durch, dass ein zu spates Aufspringen auf den Zug das Ende sein konnte. Also springen die Grosen auf und bieten ihren Kunden in vielfaltiger Weise die OnlineBestellung und das bequeme Abholen oder die Lieferung am Abend nach Hause an. Die Kleinen bieten diesen Service langst. Als Online-Kunden drangeln heute schon die gestressten Berufstatigen, die eher nach als vor 20 Uhr aus dem Buro kommen, die Mutter und Vater, die Groseinkaufe erledigen mussen, die Digital Natives, die zunehmend die Elternhauser verlassen und eigene Haushalte grunden, und die Silver Surfer, die durch den Online-Kauf und insbesondere die Lieferung nach Hause sich eine langere Unabhangigkeit erkaufen, das Angebot und den Lieferservice zu verbessern. Die letzt genannten Gruppen werden schnell wachsen und man muss kein Wahrsager sein |
Databáze: | OpenAIRE |
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