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Durch die Betrachtung von Spuren an Büchern ist es möglich, verschiedene Funktionen von Literatur an einem Musenhof der Frühen Neuzeit zu zeigen. Welche Bedeutung Kunstliteratur am Hofe Herzog Anton Ulrichs von Braunschweig-Wolfenbüttel (1633–1714) hatte und wie der Fürst die Bücher für seine Kulturpolitik nutzte, die im Konkurrenzkampf mit Hannover um die Kurwürde eine entscheidende Rolle spielte, ist die zentrale Fragestellung innerhalb meines Dissertationsvorhabens. Das Vorhaben leistet einen Beitrag zur Erforschung von Kunstwissen in einem residenzstädtischhöfischen Kontext der Frühen Neuzeit. In diesem Aufsatz werden die Quellen und Methoden meiner Arbeit vorgestellt. Die Bücher werden hierbei zum einen als Einzelobjekte und zum anderen im Sammlungskontext der Bibliothek und der Kunstsammlung Anton Ulrichs im Schloss Salzdahlum betrachtet. Die fürstliche Hofbibliothek in Wolfenbüttel ist bis heute erhalten und somit eine wertvolle Quelle für die Forschung. Sie enthält zahlreiche Bände mit Spuren wie Besitzvermerken, Exlibris, Supralibros oder Widmungen des Auftraggebers und Kunstsammlers Herzog Anton Ulrich und mit ihm in Verbindung stehender Akteure, etwa von Familienmitgliedern und Gelehrten, aber auch von Architekten und Künstlern. Die Bücher der höfischen Bibliothek mit ihren Spuren stellen die erste Quelle dar, um Buchbesitz und Buchgebrauch aufzuzeigen. Dank zweier weiterer Quellen aus dem Bibliotheksarchiv ist es möglich, auf den Spuren Anton Ulrichs zu wandeln. Erstens dokumentiert ein Benutzerbuch, das seit 1666 geführt wurde, die Ausleihe zahlreicher Bände zur Kunstliteratur durch den Herzog. Zudem ist eine separat geführte Bücherliste erhalten, die belegt, dass Anton Ulrich sich im Jahre 1685 zahlreiche Bände der Kunstliteratur in sein Lustschloss in Salzdahlum bringen ließ, die in seinen Galerieräumen aufgestellt wurden und repräsentativen Zwecken dienten. |