Listerienarthritis bei chronischer Polyarthritis unter Low-dose-Prednisolon- und Methotrexat-Therapie

Autor: H. van den Boom, U. Polnau, M. G. Braun, D. Becker-Capeller
Rok vydání: 2001
Předmět:
Zdroj: Zeitschrift f�r Rheumatologie. 60:41-46
ISSN: 1435-1250
0340-1855
Popis: Wir berichten uber eine Patientin mit polyartikular verlaufender chronischer Polyarthritis unter Methotrexat und 5mg Prednisolon, die im Rahmen eines Schubes eine septische Arthritis in der rechten Schulter entwickelte. Als auslosender Keim konnte Listeria monocytogenes identifiziert werden. Klinisch war die Listerienarthritis nicht von einer rheumatischen Schulter zu unterscheiden, Fieber bestand nicht. Die Synoviaanalyse zeigte einen granulozytaren Erguss mit 19000 Zellen/ml, innerhalb der ersten 24 Stunden fand sich kein bakterielles Wachstum. Lediglich der erniedrigte Glukosespiegel war nach 24 Std. ein indirekter Hinweis auf eine bakterielle Arthritis. Erst nach 48 Std. war grampositives bakterielles Wachstum nachweisbar, der Keim konnte nach 72 Std. identifiziert werden. Die Therapie bestand aus einer Synovektomie, Saug-Spuldrainage und Antibiose, hierunter kam es zur Defektheilung. Die Listerien Serologie (KBR) blieb wahrend des gesamten Verlaufes negativ. Die Inzidenz einer Listerienarthritis ist sehr niedrig, insgesamt sind lediglich 24 Falle in der Literatur beschrieben. Die Listerienarthritis tritt bei entzundlichen Gelenkerkrankungen unter Immunsuppression oder nach Gelenkersatz auf. Die Diagnosestellung beruht auf dem kulturellen Nachweis. Die mikrobiologische Synoviaanalyse muss langer als 24 Std. untersucht werden, wenn der Keim identifiziert werden soll. Das ist insofern von Bedeutung, da die Serologie wenig sensitiv ist.
Databáze: OpenAIRE