Popis: |
In den Jahren 1996–2000 wurden von 22 Patienten der chir. Intensivstation mit HIT Typ II zehn Patienten mit Danaparoid, 11 Patienten mit Hirudin behandelt. 10/22 Patienten kamen primar mit gefaschirurgischen Problemen auf dem Boden einer Arteriosklerose zur stationaren Aufnahme und bekamen intra- oder perioperativ unfraktioniertes Heparin. Da 6 der mit Hirudin behandelten Patienten aufgrund eines akuten Nierenversagens der Therapie mittels kontinuierlicher veno-venoser Hamodiafiltration bedurften, bestand das Problem der erschwerten Steuerung der Hirudintherapie mit Blutungsgefahr bei Uberdosierung. Methodik und Krankengut: Zur Steuerung der intravenosen Therapie mit Hirudin wurden die Ecarin-Clotting-Time (ECT) und die aPTT gemessen. Ergebnisse: Die Stellung der Diagnose HIT-Typ II erfolgte im Mittel nach 5,2 Tagen. Keine der beobachteten 5 postoperativ aufgetretenen thrombembolischen Komplikationen trat unter Hirudintherapie auf, vielmehr fuhrte das Auftreten dieser Komplikationen im Zusammenhang mit der Thrombopenie zur Diagnosestellung. Die Dauer der gleichzeitigen Behandlung mit Hirudin und CVVHDF betrug 6,2 ± 3,6 Tage (3 bis 17 Tage). Die Korrelation der ECT-Werte mit der aPTT war schlecht. So sahen wir bei einem Patienten bei ECT-Werten zwischen 0,1 und 1,0 (ig/ml nur Schwankungen des PTT-Wertes zwischen 44 und 46 Sekunden. Andererseits beobachteten wir bei einer Patientin bei mehrfachen Messungen einer ECT von 1,0 μg/ml Schwankungen der aPTT-Werte zwischen 35 und 67 Sekunden. Fur die Korrelation von Hirudin und aPTT war r = 0.371, wahrend die Korrelation von Hirudin-Dosis und ECT r = 0.654 betrug (p < 0,0001). Schlusfolgerung: Die Ecarin-Clotting-Time ist zur Steuerung der Therapie mit Hirudin bei Patienten mit HIT Typ II auch unter den Bedingungen der CVVHDF gut geeignet und hochspezifisch. Angesichts der erhohten Inzidenz von HIT nach Gabe unfraktionierten Heparins, sollte auch in der Gefaschirurgie den niedermolekularen Heparinen der Vorzug gegeben werden. |