Medikamentenkosten im Bereich Onkologie im Gesundheitsökonomischen Kontext

Autor: Evelyn Walter, Anamarija Batista
Rok vydání: 2008
Předmět:
Zdroj: Wiener Medizinische Wochenschrift. 158:227-233
ISSN: 1563-258X
0043-5341
DOI: 10.1007/s10354-007-0504-9
Popis: Die Inzidenz von Krebserkrankungen ist europaweit seit Jahrzehnten im Ansteigen. Im Jahr 2003 erkrankten in Osterreich 36.689 Menschen an bosartigen Neubildungen, das sind um 26,7 % mehr als 1986. Insgesamt erkrankt jeder Dritte im Laufe seines Lebens an Krebs [1]. Dennoch bleibt die Gesamtanzahl der Menschen, die an Krebs versterben, in etwa gleich. Dies kommt durch Fortschritt in Diagnose und Therapie zustande, wobei fast ein Drittel der Mortalitatssenkung im Zeitraum 1995–2003 auf den Einsatz von modernen Krebsmedikamenten zuruckzufuhren ist [1]. Zunehmend wird in diesem Zusammenhang vom Kostenfaktor der modernen Krebstherapie gesprochen. Ziel dieser Arbeit war es, die stationaren Behandlungskosten und Arzneimittelausgaben im onkologischen Bereich in einem groseren Kontext zu analysieren. Die stationaren onkologischen Kosten sollen in Relation zu den gesamten osterreichischen Krankenhauskosten sowie den Gesundheitsausgaben dargestellt werden. Nur so kann festgestellt werden, ob der Anteil der Onkologie uberhaupt so uberproportional hoch ist. Aus dieser Analyse geht hervor, dass trotz steigender stationaren Aufnahmen und der damit verbundenen Zunahme an Therapien keine Kostenexplosion stattfindet. Die Analyse der Kosten aufgrund von Neubildungen in Relation der Gesamtkosten hat gezeigt, dass diese auch unter Berucksichtigung der Patientenzahlen nicht uberproportional hoch sind. Nur 12,21 % der onkologischen Behandlungskosten werden fur onkologische Medikamente (ATC-Klassen L01 und L02) aufgewendet. Der Anteil der onkologischen Medikamente in Relation zu den gesamten Spitalsausgaben liegt in Hohe von 1,04 %. Die onkologischen Medikamentenkosten im Spitalsbereich haben einen Anteil von 0,46 % an den Gesundheitsausgaben und 3,66 % an den osterreichischen Arzneimittelausgaben. Dies zeigt, dass die onkologischen Medikamente aufgrund des geringen Anteils an den Gesamtkosten keinen Kostentreiber darstellen.
Databáze: OpenAIRE