Repräsentative Ergebnisse der Schildwächter-Lymphknoten-Exstirpation (SLKE) beim malignen Melanom

Autor: A. Roessner, J. Ulrich, Harald Gollnick, B. Bonnekoh, H.-J. Otto
Rok vydání: 2000
Zdroj: Dermatologie an der Schwelle zum neuen Jahrtausend ISBN: 9783642630422
DOI: 10.1007/978-3-642-57191-6_145
Popis: Die elektive Lymphknotendissektion (ELND) ist seit fast 20 Jahren Gegenstand kontroverser Diskussionen. Durch die Einfuhrung der Schildwachter-Lymphknoten-Exstirpation (SLKE) besteht jedoch jetzt die Moglichkeit, Patienten, die aufgrund klinisch und sonographisch okkulter Mikrometastasen von einer ELND profitieren konnten, zu identifizieren. Seit Oktober 1997 fuhrten wir bei 140 Patienten mit melanozytaren und nichtmelanozytaren Tumoren der Haut die SLKE nach lymphoszintigraphischer und zusatzlicher Farbstoffmarkierung durch. Bei positivem SLK wurde in zweiter Sitzung eine radikale Lymphknotendissektion der betroffenen Region angestrebt. Von 119 auswertbaren Patienten mit malignem Melanom war in 87% ein unilateraler Lymphabstrom nachweisbar. Im Gesamtkollektiv betrug die Rate positiver Befunde in Lymphknoten 9,2% (11 Patienten). Bei Patienten mit einer Tumordicke > 1,5 mm (Stadium II) stieg die Rate auf 17,3%. Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 8 Monaten ist bei einem Patienten mit positivem SLK eine weitere Lymphknotenmetastase aufgetreten. Die SLKE stellt im Gegensatz zur radikalen Lymphknotendissektion eine vergleichsweise einfache, komplikationsarme und kostengunstige Diagnostikmethode dar, die ein praziseres Staging der Patienten erlaubt. Mit der SLKE konnen Subkollektive identifiziert werden, die von einer ELND und/oder einer adjuvanten Chemo-und/oder Immuntherapie profitieren konnten.
Databáze: OpenAIRE