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Anna Schnädelbach untersucht in ihrer Dissertation die Strategien der individuellen Lebensbewältigung von Kriegerwitwen, ihre Handlungsspielräume und ihre Erfahrungen mit der praktischen Umsetzung der Kriegsopferversorgung in Westdeutschland nach 1945. Durch eine Verbindung von erfahrungsgeschichtlichen Ansätzen und historischer Diskursanalyse verknüpft sie den Blick auf die Kriegerwitwen als handelnde Subjekte mit einer Analyse der zeitgenössischen Debatten über Lage und Verhalten der Witwen auf den zentralen Konfliktfeldern Versorgung, Ehe/Familie und Erwerbsarbeit. Dabei wird deutlich, wie sich die Frauen verschiedene sie betreffende Diskurse aneigneten, für die Artikulation eigener Interessen nutzten und eigenes soziales und kulturelles Kapital in der Auseinandersetzung mit den Behören aktivierten.In her dissertation, Anna Schnädelbach examines the individual life-coping strategies of war widows, their latitude and their experience with the practical application of West German war victim provisions after 1945. By conjoining historical approaches based in experience with historical discourse analysis the author is able to connect an examination of these war widows as acting subjects with an analysis of contemporary debates on the war widows’ situation and their behavior toward central contentious areas: provision, marriage/family, and employment. It becomes clear how the women appropriated those different discourses affecting them, utilized these to articulate their own interests, and activated their own social and cultural capital in their conflict with public authorities. |