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Seit dem Höhepunkt der ausserordentlichen Fluchtbewegung in Europa 2015 sinkt die Zahl der neueingereich-ten Asylgesuche in der Schweiz, doch die Frage der Integration von Jugendlichen im Asylbereich bleibt drin-gend, gerade auch angesichts der hohen Schutzquote. Spät eingereiste Jugendliche im Asylbereich haben in der Schweiz mit besonderen Herausforderungen zu kämpfen. Die Flucht und das Asylverfahren finden oft zu einem Zeitpunkt statt, wenn gleichaltrige Einheimi-sche sich beruflich orientieren und eine nachobligatorische Ausbildung beginnen. Das aktuelle Bildungsange-bot, das sich an erster Stelle an Migrant·inn·en mit einem geregelten Aufenthalt richtet, erweist sich gerade für junge Asylsuchende meist als unzugänglich (administrative Hindernisse, erforderte Schulerfahrung und Sprachniveau bei Eintritt, Altersobergrenze usw.). Direkte Konsequenz ist Untätigkeit, die sich für die öffent-liche Hand als kostspielig erweisen kann, wenn die Perspektivenlosigkeit und Demotivierung etwa die Ge-sundheit beeinträchtigen und gelegentlich in delinquentes Verhalten münden. Für junge Asylsuchende über das obligatorische Schulalter hinaus besteht kein öffentlicher Integrationsauf-trag. So sind in den letzten Jahren diverse Förderprojekte entstanden, die privat (mit)finanziert werden, was die Frage der Zuständigkeit für eine Personengruppe aufwirft, die altersbedingt und gemäss Kinderrechtskon-vention (Art. 28 Bst. b KRK) teilweise Anspruch auf Bildung hätte, aber statusabhängig oft davon ausge-schlossen bleibt. Diese Ausgangslage hat Stiftungen veranlasst, 2017 die vorliegende Studie beim Institut SFM der Universität Neuchâtel, in Zusammenarbeit mit B,S,S Volkswirtschaftliche Beratung, in Auftrag zu geben. Kernfrage der Studie ist, inwiefern die frühzeitige und intensive (Grund)Bildung von Asylsuchenden im Alter von 16 bis 25 Jahren ihre Chancen auf den Zugang zur Berufsbildung und Arbeitsmarktintegration erhöht. |