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Die Entwicklung des privaten Verbrauchs ist eine entscheidende Größe bei der Erstellung makroökonomischer Prognosen im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen. Als erklärende Variable für die Konsumentwicklung spielt damit auch die Ersparnisbildung der Haushalte eine zentrale Rolle, da die privaten Haushalte bei der Verwendung ihrer Einkommen zwischen Konsum und Ersparnis entscheiden müssen. Durch die Einbeziehung der Mikrodaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) kann die Schätzung der Sparquote in den DIW-Konjunkturprognosen verbessert werden. Es zeigt sich, dass der deutliche Anstieg der Sparquote in den Jahren vor der Krise 2008/2009 auch auf die Umverteilung der Einkommen zurückzuführen ist. Während Bezieher vergleichsweise niedriger Einkommen ganz überwiegend Lohneinkommen oder Sozialleistungen beziehen, fließen den wohlhabenden Haushalten nicht nur höhere Lohneinkommen, sondern vor allem der Großteil der Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögenseinkommen zu. Gerade letztere sind in den Jahren vor der Finanzkrise in die Höhe geschossen, wohingegen die Löhne nahezu stagniert haben. Kräftige Einkommenszuwächse sind also vor allem den Bevölkerungsteilen zugute gekommen, die besonders viel sparen. Hätten sich Lohn- und Gewinneinkommen gleichmäßiger entwickelt, so wäre die Konsumnachfrage in Deutschland stärker gewachsen. Für die kommenden zwei Jahre ist hingegen wegen der kräftig steigenden Löhne ein weiterer Anstieg der Sparquote unwahrscheinlich. |