Technik als sozialer Akteur und als soziale Institution: Sozialität von Technik statt Postsozialität

Autor: Schulz-Schaeffer, Ingo
Přispěvatelé: Rehberg, Karl-Siegbert, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), Technische Universität Berlin, Fak. VI Planen, Bauen, Umwelt, Institut für Soziologie Fachgebiet Techniksoziologie
Rok vydání: 2006
Předmět:
descriptive study
engineering
Sinn
soziale Funktion
deskriptive Studie
everyday life
Verhalten
Übertragung
situation analysis
documentation
Sociology & anthropology
social institution
Allgemeine Soziologie
Makrosoziologie
spezielle Theorien und Schulen
Entwicklung und Geschichte der Soziologie

Dokumentation
social actor
computer
man-machine system
Alltag
system of action
Situationsanalyse
artifact
transference
Coleman
J

sociality
Handlung
social function
sense
ddc:301
Sociology of Science
Sociology of Technology
Research on Science and Technology

Wissenschaftssoziologie
Wissenschaftsforschung
Technikforschung
Techniksoziologie

Akteur
Theorie
action theory
Sozialität
situation
Handlungstheorie
interaction
institution
Mensch
basic research
definition
General Sociology
Basic Research
General Concepts and History of Sociology
Sociological Theories

theory
soziale Institution
research
human being
Forschung
behavior
sozialer Akteur
Postsozialität
Sozialitätskriterium
Techniksoziologie
Technik
Interaktion
Technikfolgen
Soziologie
Anthropologie

sociology of technology
action
effects of technology
Artefakt
Mensch-Maschine-System
Handlungssystem
Grundlagenforschung
Zdroj: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2
Kongress "Die Natur der Gesellschaft"
TUTS-Working Papers
Popis: Wird die technische Natur der Gesellschaft als ein postsoziales Phänomen behandelt, dann erzwingt ihre Analyse zugleich auch die Abdankung der Soziologie. Aus der Perspektive posthumaner Sozialität dagegen ist die technische Natur der Gesellschaft ein soziales Phänomen und damit mit soziologischen Mitteln bearbeitbar - jedoch mit den Mitteln einer Soziologie, die davon Abschied nimmt, das menschliche Individuum als das einziges Subjekt sozialer Prozesse anzusehen. Der Weg einer posthumanen Soziologie besteht in einer Erweiterung soziologischer Begriffe und Konzepte, um sie dann auch auf nichtmenschliche Subjekte sozialer Prozesse anwenden zu können. Posthumane Soziologie ist keineswegs ein ganz neuer Ansatz. Bereits vor über dreißig Jahren hatte Hans Linde die "Exkommunikation" der Sachen aus der Soziologie beklagt und anknüpfend an Emile Durkheim vorgeschlagen, einen erweiterten Begriff der sozialen Institution zu bilden, der normativ abgesicherte wie auch technisch vergegenständlichte Handlungsmuster gleichermaßen als "typisch verfestigte oder kristallisierte Arten gesellschaftlichen Handelns" (Linde) zu erfassen erlaube. Anstößiger erscheint eine zweite begriffliche Erweiterung, die sich der Perspektive posthumaner Sozialität zurechnen lässt, die Ausdehnung der Begriffe der Handlung und des Akteurs über menschliche Individuen und deren subjektiv sinnhaft gesteuertes Verhalten hinaus. Immerhin: Für viele Abläufe des an Handlungen anschließenden Handelns macht es heutzutage keinen substanziellen Unterschied, ob einzelne Teilstücke durch menschliches Handeln oder durch technische Abläufe vollzogen werden. Der Konsequenz, dass es sich in beiden Fällen um soziales Handeln und um soziale Interaktion handelt wird man dann sich kaum entziehen können - auch wenn das Verhalten, auf das das Handeln (als soziales Handeln im Sinne Webers) bezogen ist, ein technischer Ablauf ist und der Interaktionspartner eine Maschine. Insgesamt verbindet sich mit posthumaner Soziologie die Hoffnung, den aktiven Beitrag von Technik bei der Strukturierung der Gesellschaft in den Blick zu bekommen, ohne das für das soziologische Denken konstitutive Ziel, Soziales durch Soziales zu erklären, vorschnell aufgeben zu müssen. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit Technik als sozialem Akteur und sozialer Institution. (ICD2)
Databáze: OpenAIRE