Korpora, Kombinatorik, Übersetzungssegmente… statt Terminologie? Zum neuen Stellenwert von Termini und Terminologie im Sprachtechnologie-Zeitalter am Beispiel von Finanzübersetzung (FR/DE/NL)

Autor: Gautier, Laurent
Přispěvatelé: Centre Interlangues : texte, image, langage [Dijon] (TIL), Université de Bourgogne (UB)-Université Bourgogne Franche-Comté [COMUE] (UBFC), Universität Innsbruck, Gautier, Laurent
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2021
Předmět:
Zdroj: Translata IV
Translata IV, Universität Innsbruck, Sep 2021, Innsbruck, Austria
Popis: International audience; Kontext Fachübersetzung sieht sich heute – vor dem Hintergrund der rasanten Entwicklung von Sprachtechnologien – vor neue Herausforderungen gestellt. Korpusbasierte Tools und Systeme wie Translation Memories, Konkordanzen, Maschinenübersetzung, … lenken die Aufmerksamkeit auf neue Übersetzungseinheiten, die – meistens als „Segmente“ aufgefasst – die traditionellen am Sprachsystem orientierten Kategorien – allen voran das Wort – neu beleuchten. Als auf die mehr oder weniger gelenkte Vermittlung von Fachinhalten ausgerichtete Tätigkeit bleibt aber Fachübersetzung nach wie vor sehr stark von terminologischen Fragestellungen geprägt, da das dem zu übersetzenden Text zugrunde liegende Fachwissen über Fachterminologie und terminologisch-basierte Wissensarchitekturen konstituiert wird.Problemstellung In diesem Rahmen zielt der Beitragsvorschlag darauf ab, die Frage nach dem Platz und dem Stellenwert von Terminologie und Terminologiedatenbanken in diesem Zusammenhang zu diskutieren, sowohl aus theoretischer Perspektive – wie lässt sich nach den vielen wohlbekannten Wenden in Terminologielehre und -theorie eine Art neue allumfassende „Korpusterminologie“ definieren? – als auch in praktischer Hinsicht – was wird aus den traditionellen Komponenten der Terminologiearbeit (Kollokationen, enzyklopädischer Kontext, sprachlicher Kontext, Restriktionen, usw.), die im Korpus sozusagen fusioniert werden?Korpus Der Untersuchung liegt ein an der Maison des Sciences de l’Homme in Dijon zusammengestelltes Parallelkorpus von Finanztexten zugrunde. Gesammelt, aligniert und annotiert wurden alle Pressekonferenzen der europäischen Zentralbank (EZB) seit 2015 in Englisch (Ausgangssprache) und in den anderen EU-Sprachen (Zielsprachen). Als Vergleichskorpus dient eine Sammlung vergleichbarer, nicht-übersetzter Texte in den drei Sprachen, und zwar Konjunkturberichte der jeweiligen Nationalbanken.Methodologie Die Untersuchung geht von der automatischen Erhebung von Terminuskandidaten aus, die dann systematisch und holistisch bearbeitet werden, um eben das korpusbedingte Zusammenspiel von Inhalt und Form des Fachwissens – über die traditionellen Kategorien hinaus - zu dokumentieren. Sie reiht sich in einen sich stark entwickelnden Zweig der Fachsprachen- und Terminologieforschung ein, der auf kognitiven Modellen (Frames, Konstruktionen, Muster) aufbaut.
Databáze: OpenAIRE