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Ziel der Studie war das Vorgehen zur Schätzung der Futterauswahl von weidenden Milchkühen zu untersuchen. Zusätzlich wurde nach Unterschieden bezüglich der Futterauswahl zwischen schweizerischen (HCH) und neuseeländischen Holsteinkühen (HNZ) gesucht. Die 16 Kuhpaare wurden gleichmässig auf zwei Messwochen aufgeteilt und weideten täglich 18 Stunden. Zur Schätzung der Futteraufnahme wurde die n-AlkanDoppelmarkermethode benutzt. Für die Berechnung der Futterauswahl wurden Alkane, langkettige Alkohole und langkettige Fettsäuren als Markergruppen herangezogen. Die Anteile an Lolium perenne, Dactylis glomerata, anderen Gräsern, Trifolium repens, Taraxacum officinale und andere Pflanzen wurden mit allen Kombinationen der Markergruppen berechnet. Zudem wurde das Fress- und Wiederkauverhalten sowie die Aktivität mit Pedometern aufgezeichnet. Weil die HCH grösser waren, nahmen sie tendenziell mehr Futter auf, ohne signifikant mehr energiekorrigierte Milch (ECM) zu produzieren als die HNZ. Es bestand kein Unterschied zwischen den zwei Kuhtypen im Verhältnis ECM pro Futter-Trockensubstanz. Ausser für die Fressdauer traten keine signifikanten Unterschiede zwischen den zwei Kuhtypen im Fressund Wiederkauverhalten sowie für die Aktivität auf. Die Berechnungen der Rationsanteile mit dem «nnls» Paket für R wurde mit Daten aus der Literatur überprüft. Die gewählte Vorgehensweise ergab in unserer Studie realistische Futteranteile nahe der botanischen Zusammensetzung. Dabei unterschieden sich die Rationsanteile je nach Markerkombination und je nach Kuh. Ohne Einfluss auf die Rationsanteile blieben der Kuhtyp, die Messwoche und die Interaktion Kuhtyp und Messwoche. Schliesslich eröffnen sich Fragen wie z.B. die Relation zwischen individueller Futterauswahl der Kühe zur ihrer Nährstoffverwertung ist und wie den Bedürfnissen der Milchkühe genauer angepasste Pflanzenbestände die Nährstoffverwertung verbessern würden. |