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In zahlreichen Stellungnahmen verurteilt die katholische Hierarchie die so genannte „Geschlechterideologie“. Es wird behauptet, sie führt eine „anthropologische Revolution“ durch mit dem Ziel, die christliche Anthropologie und die Menschheit zu zerstören. Die Dekonstruktion der Geschlechterstereotypen, die die Hierarchie mit der „anthropologischen Revolution“ gleichstellt, heißt aber nicht die Destruktion der Menschheit. Die Dekonstruktion der Geschlechterstereotypen heißt Befreiung der christlichen Anthropologie von den naturrechtlichen Prämissen interpretiert im Sinne von biologischen Determinismus. Dekonstruktion in diesem Sinne gibt dem Christentum die Freiheit, auf der biblischen Wahrnehmung des Menschen als Bild Gottes, das Geschlechteridentität nach Maß der Gerechtigkeit immer neu zu konstruieren. Diese Dekonstruktion macht auch deutlich, dass die Geschlechterstereotypie nicht auf den christlichen (religiösen), sondern auf philosophischen (säkularen) Prinzip gründen. Als solche, sie sind veränderbar, weil "Die Kirche legt weder eine eigene Philosophie vor noch gibt sie irgendeiner besonderen Philosophie auf Kosten der anderen den Vorzug." (Johannes Pauls II., Fides et Ratio, Nr. 49). |