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Der Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert war in Osijek durch starke politische Konflikte und Kämpfe um die Bewusstseinsbildung und Stärkung der kroatischen nationalen Identität gekennzeichnet. Jahrhunderte des Einflusses der österreichisch-ungarischen Monarchie in allen Bereichen der Gesellschaft brachten die Beziehungen zwischen den Kroaten und der österreichisch-ungarischen Monarchie an einen kritischen Punkt. Es war eine Zeit der Instabilität und Entgegensetzung nicht nur auf der politischen Ebene, sondern auch in allen anderen Bereichen der Gesellschaft. In Osijek wurden die ersten kroatischen Zeitungen gegründet („Branislav“) und bald auch das Kroatische Nationaltheater Osijek als Hauptsymbol und Quelle des Nationalgefühls. Die Professionalisierung von Zeitungen und Theater führte zur Entwicklung des Genres der Theaterkritik. Ein Genre, das in einer Umgebung tiefer Uneinigkeit eine Oase der Ruhe darstellte. Ein Ort, an dem Theaterkritiker deutschsprachiger Zeitungen die kroatische Schaffenskraft und die Entwicklung des kroatischen Theaters, des Schauspiels und der Sprache förderten. Der Beitrag wird Beispiele der Theaterkritik aus den Osijeker Zeitungen „Die Drau“, „Slavonische Presse“ und „Narodna obrana/Nationale Verteidigung“ analysieren, um zu untersuchen, welche Rolle die Theaterkritiker deutschsprachiger Zeitungen in Bezug auf die Bestrebungen des kroatischen Volkes und der Kunst spielten. Ebenso soll aufgezeigt werden, wie die Theaterkritiker kroatischer Zeitungen auf die Wirkung des deutschsprachigen Theaters reagierten. |
