Abstrakt: |
Zusammenfassung.Die Netzwerkkonzeption des Mentoring postuliert, dass eine gelungene berufliche Karriere auch für die möglich ist, die keinen Mentor finden. Das Kennzeichnende von Mentor-Protegé-Beziehungen ist die Bündelung von unterstützenden psychosozialen und karriereförderlichen Aspekten in einer einzelnen zwischenmenschlichen Beziehung. Psychosoziale und karriereförderliche Unterstützung kann jedoch auch durch unterschiedliche Personen gewährt werden. Entscheidend, so die These, sei nicht die Quelle, sondern die Summe der Laufbahnunterstützung, die eine Person insgesamt erfährt. An der Studie beteiligten sich 237 berufstätige Personen. Es zeigte sich, dass Personen mit Mentoren in Bezug auf einzelne Laufbahnunterstützungsbeziehungen höhere Unterstützungswerte hatten. Allerdings wirkten sich laufbahnunterstützende Hilfestellungen von fördernden Personen sowohl einzeln als auch in der Summe der verschiedenen unterstützenden Beziehungen auch über Mentor-Protegé-Beziehungen hinaus positiv auf die Karriereentwicklung aus. Schließlich zeigte sich, dass in Abhängigkeit von der sozialen Position der Unterstützer (Vorgesetzte vs. Kollegen vs. Personen außerhalb der Organisation) die Art der Laufbahnunterstützung variierte. Abschließend wird diskutiert, unter welchen Bedingungen Mentoringnetzwerke für das berufliche Fortkommen günstiger sind als Mentor-Protegé-Beziehungen und welche Faktoren den Aufbau von Unterstützungsnetzwerken fördern oder behindern. |