Abstrakt: |
Die Zwei-Kind-Familie stellt ein in allen gesellschaftlichen Gruppen etabliertes und vielgelebtes Familienmodell dar. Obwohl der Wunsch nach einem zweiten Kind in der Bevölkerung weitverbreitet ist, sind empirische Forschungsarbeiten nur rudimentär vorhanden, die den Entscheidungsprozess für ein zweites Kind innerhalb von Paarbeziehungen untersuchen. Dies kann darauf zurückgeführt werden, dass im Vergleich zu einer Familiengründung mögliche Einschnitte in der Biografie des Einzelnen und im Zusammenleben der Partner ein wesentlich geringeres Ausmaß einnehmen. Auf Basis des Beziehungs- und Familienpanels („pairfam“) und unter Verwendung eines im Längsschnitt spezifizierten multivariaten Probit-Modells wird die Entscheidung für ein zweites Kind als das Resultat eines innerpartnerschaftlichen Aushandlungsprozesses analysiert. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass der Entscheidung für die Geburt eines zweiten Kindes eine wechselseitige Einflussnahme der Partner vorausgeht. Maßgeblich wird die Entscheidungsfindung vom Zeitpunkt der Geburt des ersten gemeinsamen Kindes und vom Alter des weiblichen Partners bestimmt. Des Weiteren erweisen sich eine traditionelle geschlechtsspezifische Arbeitsteilung bei gleichzeitiger Erwerbspartizipation der Frau sowie eine informelle Unterstützung aus dem sozialen Netzwerk des männlichen Partners als besonders förderlich für die Geburt eines zweiten gemeinsamen Kindes. |