Autor: |
Decristan, Jasmin, Rieser, Svenja |
Zdroj: |
Unterrichtswissenschaft; 20240101, Issue: Preprints p1-24, 24p |
Abstrakt: |
Eine Öffnung des Unterrichts und Maßnahmen der Binnendifferenzierung stellen zwei zentrale Konzepte dar, um die heterogenen Lernbedarfe der Schüler*innen zu berücksichtigen. Durch die Arbeit mit Wochenplänen lassen sich beide Konzepte simultan realisieren. Es mangelt jedoch an aktuellen empirischen Studien zur Nutzung und Ausgestaltung der Wochenplanarbeit in der Schulpraxis. In diesem Beitrag werden Angaben von 326 Lehrkräften aus einer bundesweiten Online-Befragung einbezogen und Unterschiede in der Nutzung und Ausgestaltung von Wochenplänen zwischen drei Schulformvergleichsgruppen (Regelschulen ab der Sekundarstufe, Grundschulen, Förderschulen) analysiert sowie die zusätzliche Bedeutung der Überzeugungen zur Wochenplanarbeit geprüft. Es ergeben sich drei Kernbefunde: (1.) Weniger Lehrkräfte an Regelschulen ab der Sekundarstufe geben im Vergleich zu denjenigen an Grundschulen oder Förderschulen an, Wochenpläne zu nutzen. (2.) Im Falle einer Nutzung von Wochenplänen (n = 215) ist der Grad an Öffnung (operationalisiert über den Anteil an Pflichtaufgaben) zwischen den drei Schulformvergleichsgruppen vergleichbar hoch, das Ausmaß an schwierigkeitsbezogener Differenzierung ist hingegen mit im Mittel vier Stufen pro Klasse an Förderschulen besonders groß. (3.) Die Überzeugungen der Lehrkräfte zur Geeignetheit des Wochenplans für eine Differenzierung können selbstberichtete Nutzung und Ausgestaltung von Wochenplänen mit erklären, während Überzeugungen zur Öffnung nicht mit der Wochenplanarbeit einhergehen. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund des gegenwärtigen Diskurses zum Umgang mit Heterogenität kritisch eingeordnet und erlauben schulformspezifische Implikationen für die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften. |
Databáze: |
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