Abstrakt: |
Polyneuropathien sind immer mit Strukturschäden der peripheren Nerven verbunden und damit aus Sicht der Chinesischen Medizin mit einer depletio yin(energetische Schwäche des Yin, yinxu) vergesellschaftet, so dass die Stützung des Yin für alle Formen der Polyneuropathie sinnvoll ist. Durch die depletio yin(energetische Schwäche des Yin, yinxu) entstehen sekundär depletio qi lienale et renale(energetische Schwäche des Qi der Fk „Milz“ und „Niere“, pi shen qi xu), eine Blockade der Leitbahnen durch humor(„Feuchtigkeit“, shi) und pituita(„Schleim“, tan) und eine Tendenz zu algor(„Kälte“, han) mit verschlechterter Kapillarfunktion, wodurch Qi und Xue die Extremitäten nicht mehr ausreichend erreicht. Dies führt zu Taubheitsgefühlen, schlaffen Lähmungen, kalten Extremitäten und Schwellungen. Hierfür kann die Kombination der Punktegruppen EX-LE12 („Ende des Qi“, qiduan), Ex15/Ex-UE-11 („Die zehn Drainagen“, shixuan), Ex19/EX-LE-10 („Die acht Winde“, bafeng), Ex14/EX-UE‑9 („Die acht Schrägläufigkeiten“, baxie) und der foramina rimica(Spaltpunkte, xixue) als Grundkonzept mit breiter Wirkung angesehen werden. Daher wird diese effektive Punktkombination häufiger in wissenschaftlichen Studien eingesetzt (siehe Teil 2 dieses Artikels). Weitere sekundäre Folgen der depletio yin(energetische Schwäche des Yin, yinxu) wie depletio yang(energetische Schwäche des Yang, yangxu), ventus internus(innerer „Wind“, neifeng), calor depletionis(„Hitze“ aufgrund energetischer Schwäche, xure) und Xue-Stase und konsekutive Symptome wie Eiseskälte, Missempfindungen, Krämpfe, neuralgische Schmerzen, Brennschmerzen, Lividität können auftreten. Für die Behandlung dieser Probleme muss das Konzept angepasst werden. |