Komplexes Ellenbogentrauma: Therapie und Zugangswahl bei Terrible-triad-Verletzungen und Monteggia-like-Läsionen

Autor: Lotzien, S., Rippke, J. N., Mester, B., Burkhart, K. J., Glaab, R., Königshausen, M.
Zdroj: Obere Extremität; June 2024, Vol. 19 Issue: 2 p117-125, 9p
Abstrakt: Die Kombination aus einer humeroulnaren Ellenbogengelenkluxation mit Zerreißung von Teilen der Kapsel-Band-Strukturen sowie assoziierter Radiuskopf- und Koronoidfraktur wird als Terrible-triad-Verletzung bezeichnet. Die Monteggia-like-Läsion ist definiert als Fraktur der proximalen Ulna mit Luxation oder Luxationsfraktur des proximalen Radius aus dem proximalen Radioulnargelenk. Beide Luxationsfrakturen zählen zu den komplexen Luxationsformen des Ellenbogens und stellen aufgrund ihrer Verletzungsmuster eine besondere Herausforderung in der Behandlung dar. Ohne eine dezidierte Analyse des Verletzungsmusters und einen darauf abgestimmten Behandlungsalgorithmus können diese Frakturtypen mit einer hohen Rate an Komplikationen und anhaltenden Funktionseinschränkungen einhergehen. Übersehene oder falsch eingeschätzte Instabilitäten des Ellenbogengelenks können zu chronischen Luxations- und Subluxationsstellungen führen, die zu dauerhaften Schmerzen, Arthrosen und Bewegungseinschränkungen führen können. Ausgewählte Luxationsfrakturen ohne Instabilität im Ellenbogengelenk können in Einzelfällen konservativ behandelt werden. Die meisten Frakturtypen werden jedoch operativ behandelt. Für den Therapieerfolg ist es entscheidend, den luxierten und frakturierten Ellenbogen in ein stabil geführtes, zentriertes Gelenk zu überführen. Dies erfordert, falls nötig, die Rekonstruktion sowohl der knöchernen als auch der ligamentären und muskulären Stabilisatoren des Ellenbogengelenks. Dieser Artikel fasst die wesentlichen Hintergründe und Behandlungsstrategien der Terrible-triad-Verletzung und der Monteggia-like-Läsion zusammen und setzt sie in den aktuellen wissenschaftlichen Kontext.
Databáze: Supplemental Index