Molekulare Klassifikation des Vulvakarzinoms

Autor: Höhn, Anne Kathrin, Brambs, Christine E., Hiller, Grit Gesine Ruth, Forberger, Mirjam, Freude, Annekathrin, Krücken, Irene, Horn, Lars-Christian
Zdroj: Die Onkologie; 20240101, Issue: Preprints p1-9, 9p
Abstrakt: Die molekulare/pathogenetische Subtypisierung des Plattenepithelkarzinoms der Vulva ersetzt die bisherige rein histopathologiebasierte Klassifikation und beruht im Wesentlichen auf einer immunhistochemischen Untersuchung zu p16 und p53 am Tumorgewebe. Sie verbessert die Prognoseabschätzung, ist prädiktiv im Rahmen einer Radio(chemo)therapie und erlaubt möglicherweise eine Modifikation der operativen Radikalität und der onkologischen Nachsorge. Die p16- und p53-Immunhistochemie sind von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) akzeptierte Surrogatmarker für eine HPV-High-Risk-Infektion bzw. TP53-Mutation. Der häufigste molekulare Subtyp basiert auf einer TP53-Mutation, kommt bei älteren Patientinnen vor, ist prognostisch ungünstiger mit reduziertem Ansprechen auf eine Radio(chemo)therapie, hier könnte eine radikalere Op. von Vorteil sein. Der zweithäufigste Subtyp, bedingt durch eine HPV-High-Risk-Infektion, ist assoziiert mit einer besseren Prognose, einem Vorkommen bei jüngeren Patientinnen und zeigt eine höhere Ansprechrate auf eine Radio(chemo)therapie, hier könnte eine Therapie mit geringerer operativer Radikalität möglich sein. Plattenepithelkarzinome ohne HPV-High-Risk-Infektion und ohne TP53-Mutation stellen den seltensten molekularen Subtyp mit intermediärer Prognose und beruhen auf Mutationen der Gene der RAS-Gruppe, von PIK3CAbzw. NOTCH1.
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