Roboterassistierte Knieendoprothetik

Autor: Stauss, Ricarda, Savov, Peter, Ettinger, Max
Zdroj: Knie Journal; 20240101, Issue: Preprints p1-8, 8p
Abstrakt: Studien belegen einen gleichbleibend hohen Anteil von ca. 10–20 % unzufriedener Patienten nach Implantation einer Knietotalendoprothese (KTEP). In Anbetracht der Tatsache, dass nur ca. 15 % der Patienten eine tatsächlich gerade Beinachse und horizontale Gelenklinie aufweisen, wird deutlich, dass das klassische mechanische Alignment in vielen Fällen eine Veränderung der natürlichen Achsverhältnisse mit konsekutiven Auswirkungen auf die Weichteilspannung bewirkt. Vor diesem Hintergrund rücken zunehmend individualisierte Versorgungsstrategien in den Fokus, deren Ziel eine Rekonstruktion der natürlichen Kniegelenkskinematik ist. Die kürzlich veröffentlichte CPAK(Coronal Plane Alignment of the Knee)-Klassifikation definiert 9 konstitutionelle Kniephänotypen anhand der nativen Achsverhältnisse in der Frontalebene und der Neigung der Gelenklinie. Die Kenntnis des individuellen CPAK-Typs ist essenziell für die Anwendung moderner Alignmentstrategien, welche auf eine Rekonstruktion der individuellen Achsverhältnisse, der Gelenklinie sowie der individuellen Weichteilspannung zielen. Der Einsatz roboterassistierter Verfahren ist eine entscheidende Komponente für die präzise Umsetzung dieser individuellen Versorgungsstrategien. Basierend auf der Erfassung der knöchernen Anatomie und der intraoperativen Visualisierung der Weichteilspannung kann die Auswirkung der Komponentenausrichtung auf die Balancierung in Echtzeit simuliert werden und der operative Plan mit einer hohen Präzision ausgeführt werden. Dieser Beitrag soll einen Überblick über die CPAK-Klassifikation konstitutioneller Kniephänotypen und alternative Alignmentstrategien vermitteln. Abschließend wird ein Ansatz für die praktische Anwendung der CPAK-Klassifikation mithilfe roboterassistierter Technologien beschrieben.
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