Abstrakt: |
Hintergrund: Dehnungsplastiken an der Nase werden kontrovers diskutiert. Jedoch fehlen Daten zum postoperativen Verlauf und zu kosmetischen Ergebnissen. Material und Methode: Es wurde eine explorative, teils retrospektive, teils prospektive Beobachtungsstudie mit Einschluss von 81 Patienten zur Beurteilung des operativen Ergebnisses von Dehnungsplastiken an der Nase durchgeführt. Auftretende Komplikationen und das ästhetische Ergebnis sowie Einflussfaktoren wurden untersucht. Um das ästhetische Ergebnis zu ermitteln, wurden Patienten-POSAS (Patient and Observer Scar Assessment Scale)- und Beobachter-POSAS-Narbenscores bestimmt. Bei beiden Narbenscores werden 7 Einzelwerte bestimmt (1 Punkt „überhaupt nicht“ bis 10 Punkte „ja sehr“). Die Einzelwerte wurden zusätzlich zu einem Gesamtwert addiert (min. 7 bis max. 70). Ergebnisse: Nach einer Dehnungsplastik an der Nase entwickelten 12/81 (15 %) Patienten eine Komplikation. Dies waren 5‑mal eine Nahtdehiszenz, 5‑mal eine Zystenbildung und 4‑mal eine Wundinfektion. Zwei Patienten entwickelten Zystenbildung und Wundinfektion. Alle Nahtdehiszenzen traten im unteren Drittel der Nase auf. Die meisten Patienten waren zufrieden und beurteilten die Narbe im Durchschnitt mit einer Gesamtbewertung von 13,4 ± 7,07 (min. 7, max. 70; n= 42). In den Einzelbewertungen wurde am besten Schmerzen (1,14 ± 0,57; min. 1, max. 10) und am schlechtesten Narbenfarbe (2,50 ± 1,76; min. 1 bis max. 10) beurteilt. Die Gesamtbeurteilung im Beobachter-POSAS war ebenfalls gut mit 12,9 ± 4,8 (min. 7, max. 70; n= 32). Am besten wurde Elastizität (1,47 ± 0,88; min. 1, max. 7) und am schlechtesten Narbenpigmentierung (2,34 ± 1,54; min. 1, max. 7) bewertet. Es zeigte sich keine Korrelation mit einer Komplikation. Fazit: Die Dehnungsplastik an der Nase ist insbesondere zur Defektdeckung in den oberen zwei Drittel des Weichgewebemantels der Nase eine sichere Methode, die in den meisten Fällen ein gutes kosmetisches Ergebnis erzielt. |