Abstrakt: |
Hintergrund: Die Weizensensitivität ist ein Sammelbegriff für mehrere, v. a. gastrointestinale Erkrankungen, die im Rahmen einer Überempfindlichkeitsreaktion nach Weizenverzehr auftreten. Die meistens Reizdarmsyndrom-ähnlichen Symptome werden oft von Hautveränderungen begleitet. Die Weizensensitivität umfasst neben der Zöliakie und der Dermatitis herpetiformis (die bullöse kutane Manifestation der Zöliakie) auch die Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität (NCGS), die allergische Nickel-Kontaktmukositis, die Weizenallergie, die Amylase-Trypsin-Inhibitor-Intoleranz sowie die FODMAP(fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide und Polyole)-Intoleranz. Ziel der Arbeit: Der Beitrag soll eine Übersicht über die klinischen, insbesondere dermatologischen und gastrointestinalen Eigenschaften der unterschiedlichen Weizensensitivitätsformen geben. Zudem werden die Diagnostik sowie mögliche Therapieformen erörtert. Material und Methoden: Es erfolgte eine selektive Literaturrecherche mit Evaluierung von durch die Autoren selbst erhobenen klinischen Daten. Ergebnisse: Die Hautveränderungen sind bei der Dermatitis herpetiformis sehr krankheitsspezifisch. Bei der Weizenallergie treten jedoch häufig Symptome auf, die auch für andere Erkrankungen typisch sind. Sonstige Formen der Weizensensitivität manifestieren sich primär mit gastrointestinalen Auffälligkeiten, aber auch extraintestinale Symptome kommen vor. Die Diagnostik ist oft komplex und bedarf disziplinübergreifender Zusammenarbeit mit Gastroenterologen. Die Therapie besteht aus einer weizen- bzw. glutenfreien Diät. Diskussion: Die Kenntnis unterschiedlicher und häufig auftretender dermatologischer Anzeichen einer Weizensensitivität ist von großer Bedeutung, da diese immer öfter im Zusammenhang mit einer gastrointestinalen Pathologie, Intoleranzreaktionen und Allergien diagnostiziert werden. |