Autor: |
Behrendt, P., Frings, J., Fahlbusch, H., Krause, M., Frosch, K.-H. |
Zdroj: |
Knie Journal; November 2023, Vol. 5 Issue: 4 p226-232, 7p |
Abstrakt: |
Die operative Versorgungsstrategie der akuten Kniegelenkluxation besteht in der Rekonstruktion sämtlicher verletzter Bandstrukturen des Kniegelenkes in Abhängigkeit von der Schenck-Klassifikation sowie der Menisken. Die Versorgung der Kreuzbänder erfolgt arthroskopisch assistiert mit anschließender medialer Arthrotomie. Während die Naht und zusätzliche Augmentation des hinteren Kreuzbandes mit einem reißfesten Fadensystem („ligament bracing“) sehr gute Heilungsergebnisse erzielen, konkurriert das Verfahren bei der Versorgung der vorderen Kreuzbandruptur zunehmend mit der konventionellen Bandplastik. Die verletzten lateralen Bandstrukturen werden zusätzlich zur Naht und Refixation mit einer Bandplastik (nach Arciero oder LaPrade) biologisch augmentiert. Medial erfolgt die isolierte Naht und Refixation der verletzten Bandstrukturen. Die zusätzliche Augmentation mit einem reißfesten Fadensystem („ligament bracing“) wird aufgrund der komplexen Bandanatomie des Innenbandkomplexes kritisch diskutiert. Die Nachbehandlung erfolgt sehr gezielt nach dem Konzept der „geführten Arthrofibrose“, wobei die Beweglichkeit engmaschig kontrolliert werden sollte. Primäre Nervenverletzungen des N. peroneus sind in den meisten Fällen durch eine Axonotmesis bedingt und können nach einer Neurolyse und Dekompression zunächst konservativ behandelt werden. Im Falle einer traumatischen Nervendurchtrennung erfolgt die Naht (meist unbefriedigende Ergebnisse) in der Regel mit einem Tibialis-posterior-Transfer kombiniert. In der Summe kann das Konzept des „repair what is torn“ und des augmentierenden „ligament bracing“ in Anbetracht der Verletzungsschwere sehr gute klinische Ergebnisse und Rückkehrraten zum Sport erzielen. |
Databáze: |
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Externí odkaz: |
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