Autor: |
Groth, Jana, Hierasimowicz, Konrad, Bösner, Stefan, Baum, Erika |
Zdroj: |
ZFA - Zeitschrift fur Allgemeinmedizin; December 2019, Vol. 95 Issue: 12 p510-514, 5p |
Abstrakt: |
Hintergrund: Bundesweit gibt es große Probleme (besonders im ländlichen Raum), frei werdende Hausarztsitze durch Fachärzte für Allgemeinmedizin neu zu besetzen. Damit ländliche Regionen diesem Defizit entgegenwirken können, müssen die beruflichen und privaten Interessen von Ärzten in Weiterbildung (ÄiW) untersucht und verstanden werden. Nur so kann die hausärztliche Versorgung auch in Zukunft flächendeckend sichergestellt werden. Methoden: Im Rahmen von Fokusgruppen wurden im Februar und Mai 2018 insgesamt 29 hessische ÄiW zu ihrer Einstellung gegenüber einer ländlichen Tätigkeit befragt. Im Juni 2018 konnten die qualitativen Ergebnisse der Fokusgruppen durch einen quantitativen Online-Fragebogen (n = 68) ergänzt werden. Die Ergebnisse der Fokusgruppen wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Margrit Schreier ausgewertet. Für die Auswertung des Online-Fragebogens wurde eine Korrelationsanalyse mittels SPSS durchgeführt. Ergebnisse: Als wichtigster Prädiktor für das Interesse an einer ländlichen Tätigkeit erwies sich die ländliche Herkunft der Studienteilnehmer. Auch der Kontakt zu ländlichen Praxen während des Studiums erhöhte das Interesse an einer Landarzttätigkeit. Ebenso bedeutend waren die konkreten Arbeits- und Wohnbedingungen vor Ort: die zu erwartende Arbeitsbelastung, die vorhandene Infrastruktur für Partner, Freizeit und Familie sowie die Struktur des lokalen Fachärztenetzes. Schlussfolgerungen: Damit die hausärztliche Versorgung in Zukunft auch in ländlichen Regionen gesichert ist, müssen sich sowohl Kommunen als auch niedergelassene Landärzte auf die veränderte Bedürfnislage des medizinischen Nachwuchses einstellen. Hier geht es sowohl um die Schaffung von Gemeinschaftspraxen, Teilzeitbeschäftigungen und Angestelltenverhältnissen als auch um die Möglichkeit einer schrittweisen Praxisübernahme. Zudem sind erhebliche Investitionen in die technische und soziale Infrastruktur ländlicher Räume vonnöten. |
Databáze: |
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Externí odkaz: |
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