Thrombotischer Verschluss der extrakorporalen Zirkulation während hepatischer Chemosaturation trotz zielgerechter Antikoagulation

Autor: Kuhner, M., Tan, B., Fiedler, M. O., Biecker, O., Klein, B., Chang, D. H., Weigand, M. A., Dietrich, M.
Zdroj: Die Anaesthesiologie; 20220101, Issue: Preprints p1-6, 6p
Abstrakt: Die perkutane hepatische Chemosaturation ist eine Behandlungsoption bei nichtresektablen primären oder sekundären Lebertumoren. Dabei wird der Bereich der Lebervenenmündung der Vena cava inferior (VCI) mittels 2 Ballons von der Zirkulation isoliert, sodass die systemische Verteilung des über die Leberarterie applizierten Chemotherapeutikums Melphalan verhindert wird. Nach Passage der Leber und venöser Drainage aus der retrohepatischen VCI durchläuft das chemosaturierte Blut 2 parallel geschaltete extrakorporale Filter. Anschließend wird das gereinigte Blut jugulär rückgeführt. Das Verfahren geht oft mit einer ausgeprägten hämodynamischen Instabilität einher, deren Ursache nicht abschließend geklärt ist. Zusätzlich stellt das Gerinnungsmanagement eine Herausforderung dar. Die Autoren berichten von einem Fall, bei dem sich trotz ausreichender „activated clotting time“ (ACT) ein Thrombus im rückführenden Schenkel der extrakorporalen Zirkulation bildete. Gezielte Problemsuche und -lösung waren parallel zur hämodynamischen Stabilisierung und interdisziplinären Zusammenarbeit notwendig, um die Intervention erfolgreich durchzuführen und der Patientin eine sichere Therapie zukommen zu lassen.
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